Wir bekommen Nachwuchs: Checkliste für werdende Eltern

Nachwuchs bekommen
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Die Freude über den positiven Schwangerschaftstest ist groß, doch oft kommt direkt danach die Ungewissheit: Was muss alles erledigt werden? Welche Pflichten und Aufgaben kommen auf die werdenden Eltern zu? Wer kümmert sich um die Formalitäten?

Wir bekommen Nachwuchs: Die wichtigsten 10 To-Do’s für Eltern

Um nichts zu vergessen und den Stress in der Schwangerschaftszeit möglichst gering zu halten, ist es hilfreich, eine Checkliste zur Hand zu haben. Nachfolgend sind die wichtigsten To-Do`s aufgeführt, die vor der Geburt des Kindes zu beachten sind. Anhand dieser Liste fällt es leichter, den Überblick zu behalten und an alles zu denken.

1. Die Schwangerschaft dem Arbeitgeber mitteilen

Sobald die Schwangerschaft bekannt ist, ist es die Pflicht der Frau, diese dem Arbeitgeber zu melden. Dies ist besonders aus arbeitsschutzrechtlichen Gründen relevant. Bei einigen Berufen, beispielsweise im sozialen Bereich oder in der Pflege, wird die Mutter aus Sicherheitsgründen bereits früh in den Mutterschutz geschickt. Daher ist es wichtig, den Arbeitgeber so früh wie möglich über die Schwangerschaft zu informieren. Übrigens gilt auch für Schülerinnen und Studentinnen die Pflicht zur Anzeige einer Schwangerschaft.

2. Eine Hebamme auswählen und den Gynäkologen aufsuchen

Wer bei der Geburt die Unterstützung einer Hebamme möchte, der sollte sich frühzeitig nach einer solchen in der Umgebung erkundigen. Die Hebamme übernimmt Vor- und Nachsorge beim Kind und ist auch während der Geburt anwesend. Es hilft, sich bei FreundInnen und Bekannten zu erkundigen, welche Erfahrungen diese gemacht haben. Auch Gynäkologen können hier Tipps geben. Diesen sollte man übrigens auch recht frühzeitig aufsuchen. Es ist wichtig, sich bei der Krankenkasse zu erkundigen, welche Untersuchungen während der Schwangerschaft übernommen werden und sich dann zu entscheiden, welche man wahrnehmen möchte. Regelmäßige Check-Ups sind zur Früherkennung und Prävention ratsam.

3. Anmeldung zu einem Geburtsvorbereitungskurs

Ein Geburtsvorbereitungskurs ist zwar nicht verpflichtend, aber gerade für Eltern, die das erste Kind bekommen, ratsam. Hier werden Mutter und Vater auf das Leben mit Kind vorbereitet, Atemtechniken trainiert und Entspannungsübungen für Mütter durchgeführt. Außerdem werden die Eltern über Gefahren und Risiken für das Kind aufgeklärt.

Klinik Arzt
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4. Eine geeignete Klinik finden

Wo soll das Kind zur Welt kommen? Im Krankenhaus oder zuhause? Auf welche Art und Weise soll es geboren werden? Welche Möglichkeiten gibt es? Diese Fragen sollten möglichst frühzeitig geklärt werden. Eine Besichtigung des Kreissaals des örtlichen Krankenhauses kann diese Fragen meist beantworten. Hier werden verschiedene Geburtsmöglichkeiten vorgestellt. Wenn die Klinik nicht zusagt, kann nach geeigneteren gesucht werden. Wer eine Geburt im häuslichen Umfeld wünscht, sollte sich frühzeitig um eine Hebamme bemühen, die diese durchführen kann.

5. Elterngeld beantragen, wenn der Nachwuchs bevorsteht

Eltern bekommen bei der Geburt ihres Kindes Unterstützung vom Staat. Es ist sinnvoll, sich frühzeitig mit den Anträgen auseinanderzusetzen, um Zahlungslücken zu vermeiden. Der Antrag wird dann zusammen mit der Geburtsurkunde beim Einwohnermeldeamt vorgelegt. Eventuell steht der Mutter auch Mutterschaftsgeld von der Krankenkasse vor und nach der Geburt zu. Auch dieses sollte rechtzeitig beantragt werden.

6. Sich über Elternzeit informieren

Der Antrag auf Elternzeit muss beim Arbeitgeber vorgelegt werden. Das sollte möglichst frühzeitig geschehen, muss der Antrag doch sieben Wochen vor Beginn der Elternzeit eingegangen sein. Sowohl die Mutter als auch der Vater kann Elternzeit beantragen, der jeweilige Zeitraum ist für die nächsten 24 Monate festzulegen.

7. Eine Betreuungsmöglichkeit für den Nachwuchs arrangieren

Wenn die Mutter vorhat, frühzeitig nach der Geburt wieder zu arbeiten, ist es sinnvoll, sich rechtzeitig um einen Krippen- und/oder Kita-Platz zu kümmern. In vielen Regionen sind Betreuungsmöglichkeiten rar und die Wartezeiten lang. Zudem ist es wichtig abzuklären, wer sich um das Kind kümmert, falls die Eltern beide verhindert sind. Gibt es Großeltern oder Tanten bzw. Onkel, die den Nachwuchs betreuen können, wenn Mama und Papa verhindert sind? Im Zweifelsfall ist es von Vorteil, Notfallnummern von ein oder zwei BabysitterInnen parat zu haben.

Wichtig ist auch, an eventuelle Geschwisterkinder und deren Betreuung während des Krankenhausaufenthaltes zu denken. Wer kann kurzfristig die Aufsicht übernehmen, wenn die Eltern ins Krankenhaus fahren?

Kliniktasche Baby
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8. Erklärung von Vaterschaft und Sorgerecht

Der Mutter wird automatisch die Mutterschaft und das Sorgerecht zugesprochen. Sind die Eltern nicht verheiratet, müssen die Anträge auf die Anerkennung der Vaterschaft und des Sorgerechts separat eingereicht werden. Je früher man sich um einen Termin beim Jugendamt oder Einwohnermeldeamt bemüht, desto besser. Sinnvoll ist dies bereits ab dem 4. Schwangerschaftsmonat. So können unnötige Behördengänge und Unklarheiten nach der Geburt vermieden werden.

9. Kliniktasche packen

Sie ist eines der gängigen Klischees rund um die Schwangerschaft: Die Kliniktasche. Es ist aber tatsächlich sinnvoll, bereits das Nötigste zusammengepackt zu haben, falls die Geburt unerwartet eintritt oder ein vorzeitiges Aufsuchen des Krankenhauses nötig wird. Es sollte an bequeme Kleidung für das Kind und die Mutter, Still-BHs und Hygieneartikel gedacht werden. Außerdem dürfen wichtige Unterlagen wie Krankenkassenkarte, Personalausweis und Mutterschaftspass nicht fehlen. So kann sichergestellt werden, dass bei der hektischen Abfahrt nichts vergessen wird.

10. Das Einwohnermeldeamt aufsuchen

Ist das Kind schließlich auf der Welt, muss es beim Einwohnermeldeamt gemeldet werden. Dafür werden die Geburtsurkunde des Kindes sowie die Personalausweise der Eltern benötigt. Weiterhin kann ein Nachweis über die Vaterschaft erforderlich sein und ein Lichtbild des Kindes sollte mitgebracht werden.


Wir bekommen Nachwuchs: Unser Fazit

Gute Vorbereitung ist alles! Die Zeit der Schwangerschaft ist in der Regel lang. Es bleibt also genug Zeit, sich um alles Wichtige zu kümmern. Nutzen Sie die Zeit sinnvoll und gehen Sie die Punkte der Checkliste Schritt für Schritt durch. Stellen Sie Anträge frühzeitig und vermeiden Sie somit Stress. Wer gut vorbereitet ist, kann entspannt und voller Vorfreude der Geburt des Nachwuchses entgegenblicken.