In den heutigen Zeiten gibt es zahlreiche Beziehungskonzepte neben der klassischen monogamen Beziehung. So befinden sich beispielsweise viele Paare in einer offenen Beziehung. Als offen wird eine Beziehung bezeichnet, wenn beide Partner ihr Einverständnis dazu geäußert haben, dass der jeweils andere Part auch außerhalb der Beziehung sexuelle Kontakte pflegen darf.
Wissenschaftler gehen jedoch davon aus, dass es sich bei dem Großteil der vermeintlich offenen Beziehungen um „pseudo-offene“ Partnerschaften handelt. Damit geht einher, dass sexuelle Freiheiten im Grunde nur von einem Partner beansprucht werden und das Gegenüber damit eigentlich nicht einverstanden ist. Auch herrscht häufig eine unterschiedliche Auffassung darüber, wo Fremdgehen anfängt und was nur ein harmloser Flirt ist. Damit das Konzept einer offenen Beziehung tatsächlich funktioniert und beide Partner damit langfristig glücklich sind, sind demnach einige Regeln nötig. Welche das sind, zeigt der folgende Beitrag.
Offene Beziehung: So funktioniert sie wirklich
Um zu verhindern, dass einer der Beteiligten in der offenen Beziehung unglücklich ist und dem Konzept ausschließlich zugestimmt, um seinen Partner nicht zu verlieren, müssen gewisse Grundsätze etabliert werden. An diese haben sich dann beide Partner zu halten.
Beide wollen die offene Beziehung
Die erste und wichtigste Regel lautet also, dass beide Partner aus eigenem Antrieb und Bedürfnis eine offene Beziehung führen möchten. Die Motivation muss ehrlich vorhanden sein und darf nicht nur daher kommen, den Partner zufriedenstellen zu wollen.
Explizites Einverständnis
Oft wird auch der Fehler begangen, dass ein Partner eine stillschweigende Übereinkunft für das offene Beziehungskonzept annimmt. Eine solche reicht allerdings keinesfalls aus. Vielmehr muss das Einverständnis zu den sexuellen Kontakten außerhalb der Partnerschaft auf beiden Seiten explizit ausgesprochen werden.
Genaue Rahmenbedingungen definieren
Damit beide Partner in der offenen Beziehung glücklich sind und diese nicht durch Missverständnisse gefährdet wird, kommt es ebenfalls darauf an, die exakten Rahmenbedingungen dafür festzulegen, wann und unter welchen Umständen außerhalb der Beziehung Sex mit anderen Personen erlaubt ist.
Persönliche No-Gos definieren
Zudem sollte jeder Partner das Recht haben, persönliche No-Gos zu definieren. Ein solches könnte beispielsweise in sexuellen Kontakten im gemeinsamen Freundeskreis bestehen oder in Sex im heimischen Bett.
Gefühle vermeiden
Viele Paare, die bereits seit langem erfolgreich eine offene Beziehung führen, leben außerdem nach der Regel, dass die sexuellen Kontakte außerhalb der Partnerschaft stets nur einmalig sind. Der Grund dafür besteht darin, dass bei mehrmaligen Kontakten ein größeres Risiko entsteht, Gefühle für den Sexualpartner zu entwickeln.
Kommunikationsregeln festlegen
Bevor die Beziehung geöffnet wird, sollten sich die beiden Partner zudem darüber austauschen, wie offen sie über ihre sexuellen Kontakte außerhalb der Partnerschaft sprechen möchten. So ist es für einige Menschen etwa in Ordnung, auch die kleinsten Details der Aktivitäten mitgeteilt zu bekommen, andere ziehen es dagegen vor, überhaupt nicht darüber informiert zu werden.
Feste Pärchenzeit einplanen
Erfolgreiche offene Beziehungen leben vor allem von der gemeinsamen Zeit des Paares. Daher ist es empfehlenswert, regelmäßig eine feste Pärchenzeit einzuplanen. Diese besteht dann in bestimmten Tagen, an denen ausschließlich die Beziehung zueinander im Fokus steht.
Offene Kommunikation über Gefühle
Eine offene Beziehung kann darüber hinaus nur funktionieren, wenn stets offen und transparent über die eigenen Gefühle geredet wird. Es kommt nicht selten vor, dass sich die Einstellung eines Partners zu der offenen Beziehung im Laufe der Zeit verändert. Dies sollte dem Gegenüber unbedingt zeitnah mitgeteilt werden, um Streit und Eifersucht zu vermeiden.