Sketche für Kinder: 3 lustige Ideen zum Nachspielen

kindersketche
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Sketche für Kinder sind der Hit auf jedem Kindergeburtstag, eignen sich aber auch für die Schule und den Hort. Die kurzen, sehr unterhaltsamen Szenen mit ihrer witzigen Schlusspointe fördern den Spaß der Kinder am eigenen Darstellen und auch ihre Kreativität, denn sie dürfen durchaus vom Skript etwas abweichen und eigene Dialoge erfinden. Wichtig ist nur, dass sie das zentrale Anliegen des Sketches verstehen und seinem roten Faden folgen. Auch die Rollenverteilung muss klar sein.

Sketche für Kinder passend zum Alter

Wenn sich eine Schulklasse einen Sketch vornimmt, kann dessen Thema haargenau zum Alter der Kinder passen. Auf einem Kindergeburtstag sollten die Themen etwas allgemeiner gehalten werden, weil dort Kinder verschiedener Altersgruppen gemeinsam spielen. Schon siebenjährige Kinder schaffen das Schauspiel. Ab dem 12. Lebensjahr planen die Kinder ihre Sketche eigenständig. Wenn ihnen noch die Ideen und Themen fehlen, helfen vielleicht diese kurzen Ideenskizzen:

  1. Die Piratenparty: Alle Kinder suchen als Piraten nach einem Schatz. Dabei müssen sie verschiedene Aufgaben erfüllen.
  2. Die verlorene Katze: Die Kinder suchen eine verschwundene Katze. Bei ihrer Suche treffen sie auf verschiedene Charaktere.
  3. Der verrückte Wissenschaftler: Dieser Wissenschaftler hat sein letztes Experiment falsch durchgeführt. Dadurch wurde er in ein possierliches Tier verwandelt, das immer noch sprechen kann. Es bittet die Kinder, für ihn ein Heilmittel zu entwickeln.
  4. Sprechende Torte: Mit einem Zauberspruch erweckt ein Kind die Geburtstagstorte zum Leben. Diese spricht nun die Kinder an: Es fehlen ihr noch Zutaten, welche die Kinder besorgen sollen.
  5. Zauberer und Hase: Der Zauberer möchte gern den Hasen aus dem Hut zaubern, doch das funktioniert nicht. Stattdessen meldet sich der Hase aus einer Tasche und beginnt nun, den Zauberer zu necken.
kinder verkleidet als piraten
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Kindersketche mit ausführlicher Beschreibung

Schauen wir uns nun einige Sketche mit einer genauen Beschreibung an, die sich sofort nachspielen lassen.


Die Lügenmumie

  • Alter: ab 10 Jahre
  • Dauer: ca. 5 Minuten
  • Gruppengröße: ca. 5 – 6 Kinder
  • Vorbereitung: nur wenige Minuten Sketch einstudieren
  • Material: viel Verbandsmaterial, wahlweise einige Schals

Beim geselligen Abend kündigt ein Kind als Spielleiter allen Anwesenden (gern auch Erwachsenen) den altägyptischen Lügendetektor an. Das ist die Lügenmumie, die ein mit Verbandsmaterials oder Schals umwickeltes Kind spielt. Zwei Helfer stützen sie beim Hereinkommen. Die Spielleiterin stellt nun den Anwesenden Fragen: „Putzt du dir regelmäßig die Zähne?“ – „Hast du schon einmal geraucht?“ – „Hast du schon einmal geklaut?“ – „Bist du immer ehrlich zu deinen Freunden (Geschwistern, Eltern, deiner Frau)?“ – Wenn Erwachsene anwesend und die Kinder schon etwas älter sind, dürfen es ruhig deftige Fangfragen sein wie „Warst du deinem Mann jemals untreu?“.

Die Lügenmumie wackelt mehr oder weniger stark, wenn sie eine Antwort für nicht ganz ehrlich hält. Am Ende fällt sie bei einer Antwort auf eine besonders heikle Frage komplett um. Das ist die Pointe, welche die Zuschauer und Mitspieler zuverlässig zum Lachen bringt. Die Lügenmumie muss ein Kind mit viel Verstand und Mutterwitz sein, denn es gilt, tatsächliche kleine Lügen mehr oder weniger zuverlässig aufzudecken. Nur dann entwickelt das Spiel einen sehr hohen Spaßfaktor.


Das Kaugummi-Imperium

  • Alter: ab 10 Jahre
  • Dauer: 5 – 10 Minuten
  • Gruppengröße: ca. 4 – 5 Kinder
  • Vorbereitung: nur wenige Minuten Sketch einstudieren
  • Material: rechteckiger Tisch mit Stühlen, Anzüge für die Kinder

Bei diesem Sketch dürfen die Kinder erwachsene Rollen spielen, denn das Kaugummi-Imperium hält gerade eine Vorstandssitzung ab. Der Vorstand diskutiert über die Einführung einer neuen Kaugummimarke und die Intrigen der Konkurrenz. Der Chef sitzt am Kopfende des rechteckigen Tisches, die anderen Teilnehmer an den Seiten. Nun entspinnt sich dieses aufgeregte Gespräch:

  • Chef: „Meine verehrten Vorstandsmitglieder, wir haben bei unserer kurzfristig einberufenen Sitzung eine wichtige Situation zu besprechen. Unsere Informanten haben herausgefunden, dass unser ärgster Konkurrent unsere neue Marke kopieren will!“
  • Kind A: „Ist das sicher? Es wäre ja unerhört!“ Chef: „Ganz sicher! Ich befürchte einen Umsatzverlust von 50 %!“
  • Kind B: „Was können wir denn dagegen tun?“
  • Chef: „Wir müssen unser Produkt früher auf den Markt bringen!“
  • Kind C: „Sind denn alle Tests schon abgeschlossen?“
  • Chef: „Fragen wir Meier. Was können Sie uns sagen?“
  • Kind D (Meier): „Wir haben noch kein eindeutiges Ergebnis: Sollen es ein roter Blaubeerkaugummi oder ein blauer Erdbeerkaugummi werden? Die Umfrage sagen, dass die Hälfte der Kunden das eine, die andere Hälfte das andere will. Auch unsere Kaugummi-App ist noch nicht fertig.“
  • Chef: „Wir müssen die Entwicklung forcieren! Sie zieht sich hin wie Kaugummi.“
  • Kind A: „Machen wir nicht wieder Schnellschüsse wie beim Kaugummi-Spray.“
  • Kind B: „Das war ein Desaster mit verschlossenen Nasenlöchern und verklebten Haaren!“
  • Chef: „Dann weiß ich, wie wir die neue Marke entwickeln: WLAN-Anbindung, Kautarife, Bier- und Sektgeschmack für Erwachsene und Solarbetrieb!“
  • Kind C: „Das ist ja großartig! Sie haben immer die besten Ideen, Chef!“
  • Chef zu Kind A: „Gehen Sie umgehend damit an die Medien!“

Der Sketch soll eine Persiflage auf moderne Konsumentwicklungen und auf die Speichelleckerei in Vorstandsetagen sein. Die Kinder dürfen daher ruhig noch etwas dicker auftragen.


Erklärung der Welt

  • Alter: ab 11 Jahre
  • Dauer: 5 – 10 Minuten
  • Gruppengröße: Vater und Sohn
  • Vorbereitung: nur wenige Minuten Sketch einstudieren
  • Material: Tisch mit Stühlen, Zeitung, Schulheft

Diesen Sketch können zwei Kinder spielen, von denen eines die Rolle des Vaters einnimmt, doch noch witziger wäre es, wenn der tatsächliche Vater mitspielt. Auch zwei sehr unterschiedlich alte Kinder (ein 11-Jähriger und ein Teenager) könnten die beiden Rollen übernehmen. Der Sohn fragt seinen Vater, wie Politik eigentlich funktioniert. Der Vater glaubt, das nicht richtig erklären zu können. Das ist die Grundidee des Sketches. Daher verbiegt sich der Vater mit halsbrecherischen Erklärungen. Eingangs sitzt der Vater mit seiner Zeitung am Tisch. Der Sohn kommt hinzu, er hält sein Schulheft in der Hand. Nun entspinnt sich dieser Dialog:

  • Sohn: „Papa!“
  • Vater: „Was gibt´s, mein Sohn.“
  • Sohn: „In meinem Schulheft kann ich die eine Aufgabe nicht lösen.“
  • Vater: „Worum geht´s?“
  • Sohn: „Es geht um Politik. Wir sollen sie erklären.“
  • Vater: „Das ist eigentlich ganz einfach …“
  • Sohn: „Bitte erkläre es mir!“
  • Vater: „Politik … das bedeutet, alle reden, doch keiner sagt wirklich etwas.“
  • Sohn: „Wie soll ich das denn verstehen?“
  • Vater: „Eigentlich ist es so: Alle wollen über ein Thema abstimmen. Sie müssen sich am Ende einigen.“
  • Sohn: „Und wie funktioniert das?“
  • Vater: „Das ist, wie wenn Tante Emma kommt. Wir stimmen dann immer ab, wo sie schläft.“
  • Sohn: „Dabei verliere ich immer!“
  • Vater: „Tja, so funktioniert die Demokratie.“
  • Sohn: „Am Ende bestimmst du, dass Tante Emma in meinem Zimmer schläft! Ist das gerecht? Ist das die Demokratie?“
  • Vater: „Nun denn, ich erkläre es dir genauer. Ich verdiene hier das Geld. Daher habe ich das Sagen, so ist das im Kapitalismus. Deshalb schläft Tante Emma auf keinen Fall bei mir! Es gibt aber eine Regierung, das ist deine Mutter. Sie hat auch ein wenig zu sagen, daher schläft Tante Emma auch nicht bei ihr. Dann haben wir noch unser Kindermädchen für deinen kleinen Bruder, der schließlich noch ein Baby und damit die Zukunft ist. Das Kindermädchen ist die Arbeiterklasse, die eine starke Stimme hat. Auch bei ihr schläft Tante Emma deshalb nicht. Du bist das übrige Volk. Dieses muss auch Lasten tragen, deshalb schläft Tante Emma bei dir.“
  • Sohn: „Aha! Jetzt habe ich die Politik verstanden. Denn neulich, als Tante Emma wieder da war, konnte ich nicht schlafen. Mein kleiner Bruder hatte in seine Windel gemacht. Ich wollte dir Bescheid sagen, doch in eurem Bett lag nur die schlafende Mama. Ich ging dann zum Kindermädchen. Da sah ich, dass du auch in ihrem Bett liegst. Ich verstehe also, wie die Politik funktioniert!“
  • Vater (stotternd): „Ohhh ähhh … Ja, wie denn?“
  • Sohn: „Ganz einfach. Während die Regierung schläft, benutzt der Kapitalismus die Arbeiterklasse. Das Volk läuft deshalb ziellos umher. Die Zukunft steckt offenbar in vollgesch… Windeln.“