Pflanzliche und natürliche Wirkstoffe vereinen sich zu vollster Kraft gegen Schmerzen: Pferdesalbe ist bei vielen Menschen beliebt. Simpel aufgetragen spüren Anwender schnell Linderung. Doch wie verhält es sich in der Schwangerschaft?
Das Kreuz schmerzt, die Knie sind dick oder die Schultern verspannt: Schwangere wünschen sich an einigen Tagen bis zur Geburt Linderung. Sprichwörtlich können Frauen manchmal schwer an ihrem Kind tragen. Da ist guter Rat teuer, denn in der Schwangerschaft sind zahlreiche Medikament und Wirkstoffe nicht erlaubt. Daher fragen sich werdende Mütter, welche Salben oder schmerzlindernden Mittel genutzt werden dürfen. Es gibt Rettung: die gute alte Pferdesalbe. Doch Achtung: Nicht in allen Fällen ist die grüne Creme bedenkenlos nutzbar.
Pferdesalbe während der Schwangerschaft nutzen: Die Inhaltsstoffe
Der Name verrät es schon: Pferdesalbe wurde ursprünglich für die Behandlung der edlen Rösser erfunden. Vor 40 Jahren begann die Erfolgsgeschichte der grünen Salbe mit Menthol. 1982 entwickelte der Apotheker und Pferdenarr Ulf Jacoby das Gel. Er nahm dazu Pflanzenextrakte zur Muskelregeneration der Pferde. Nach einem ausgiebigen Training sollte es den Tieren Linderung verschaffen. Hochwirksame Kräuter fanden ihren Weg in die Salbe. Durch ein spezielles Verfahren mischte Jacoby die Kräuter mit Pflegestoffen und ätherischen Ölen. Was beim Pferd wirkt, wirkt auch beim Menschen? Die Tests waren vielversprechend. Und so kam es, dass das Gel auch beim Menschen Anwendung fand – bis heute.
Die Basisrezeptur besteht aus rein pflanzlichen Elementen. Arnika, Rosmarin, Menthol und Kampfer sind enthalten. Zum Teil werden krampflösende Mittel wie Thymian, Rosskastanien oder Fichtennadeln hinzugefügt. Vor allem Schwangere, die unter einem verkrampften Körper oder harten Körperstellen leiden, können durch die Anwendung mit der Salbe Linderung erfahren. Vor allem Rosmarin hilft bei der Entspannung der Muskeln. Menthol und Kampfer strahlen kühlende Wirkung aus und reduzieren in erster Linie Gelenkbeschwerden.
Für was nimmt man Pferdebalsam?
Die volle Wirkung kann der Balsam bei Gelenk- und Muskelschmerzen entfalten. Doch auch bei Prellungen, Zerrungen oder stumpfen Verletzungen kann Pferdesalbe helfen. Die grüne Salbe verschafft Linderung.
Wie wirkt die Salbe?
Die Wirkung entfaltet sich in zwei Phasen. Zunächst tritt eine kühlende Wirkung beim Auftragen auf. In Phase zwei erwärmt der Balsam das Gewebe. Die Salbe ist in Apotheken rezeptfrei erhältlich. Nebenwirkungen sind nicht bekannt, wobei es durchaus zu Allergien kommen kann. Sollten Schwangere Ausschlag feststellen, ist die Anwendung zu reduzieren oder ganz zu unterlassen. Im Zweifel stets den Frauenarzt befragen. Prinzipiell ist Pferdesalbe ein ideales Mittel für die ganze Familie und lindert Schmerzen jeglicher Art. Zuhause ist sie Hilfe zur Selbsthilfe – und das auf pflanzliche Weise.
Welche Wärmesalbe darf ich als Schwangere benutzen?
Bei akuten wünschen sich Schwangere Linderung. Oft hilft schon ein Kirschkernkissen oder ein warmes Bad. Wie sieht es mit Wärme aus der Tube aus? Schmerzlindernde Wärmesalben weisen oft Komponenten wie Nonivamid, synthetisches Capsaicin-Analogon oder Nicoboxil auf. Das B-Vitamin wirkt gefäßerweiternd.
Welche Schmerzsalben darf ich in der SS benutzen?
An manchen Tagen geht es nicht ohne Medikament. Sind die Beschwerden wie Rückenschmerzen einfach zu stark, können werdende Mütter Schmerzsalben mit dem Wirkstoff Paracetamol verwenden.
Wie oft darf man Pferdesalbe in der Schwangerschaft auftragen?
In der Regel reicht schon eine einmalige Anwendung, um weniger Schmerzen zu verspüren. Viele Menschen schwören darauf, sich vor dem Schlafengehen mit der grünen Pferdesalbe einzureiben und erwachen ohne Schmerzen.
Woher kommen Rückenschmerzen in der Schwangerschaft?
Zu den häufigsten Beschwerden in der Schwangerschaft zählen Rückenschmerzen. Woher kommen sie? Zum einen wird der Rücken durch die Gewichtsverlagerung belastet. Doch auch hormonbedingte Gewebelockerung sorgen für Schmerzen im Kreuz. Warme Kompressen und Massagen mit Öl helfen der werdenden Mutter. In der Ölmischung sollten Rosmarin oder Fichtennadel enthalten sein – dieselben Wirkstoffe wie in Pferdesalbe.
Pferdesalbe kurz vor der Geburt nicht mehr verwenden
Wenige Wochen vor der Geburt sollte auf die Verwendung von Pferdesalbe verzichtet werden, da diese die Durchblutung fördert. Vor allem im Rückenbereich sollten Schwangere lieber auf Bewegung, Massagen und Co. setzen anstatt sich einzucremen. Im späteren Verlauf der Schwangerschaft raten Ärzte und Apotheker von schmerzlindernden Cremes ab. Im früheren Verlauf der Schwangerschaft können aber ideal müde, schwere Beine eingecremt werden.
Auf Arnika in der Stillzeit verzichten
Nach der Geburt gibt es weitere Tipps zu beachten. Arnika (ebenfalls in der Pferdesalbe enthalten) sollte während der Stillzeit nicht angewendet werden. In Ausnahmefällen kann der Arzt eine Freigabe erteilen. Vor allem sollte das Mittel nicht auf die Brust aufgetragen werden. Hauptsächlich liegt das daran, dass es nicht genügend klinische Studien gibt, die das Gegenteil beweisen. In der Gebrauchsanweisung des Pferdebalsams wird explizit von einer Anwendung im Brustbereich in der Stillzeit abgeraten.
Schmerztherapie in der Schwangerschaft: Was ist erlaubt?
Da kein Medikament in der Schwangerschaft gänzlich unbedenklich ist, greifen viele Frauen zu homöopathischen Mitteln. Pferdesalbe gibt es speziell in Online-Frauenapotheken oder beim lokalen Apotheker des Wohnortes. Das bekannte Schmerzmittel Ibuprofen darf zum Beispiel nur bis zur 28. Schwangerschaftswoche eingenommen werden. Danach kann es zu Herz- und Nierenproblemen beim ungeborenen Kind führen.