Inhaltsstoffe in Kosmetika: Was muss man in der Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Kaspars Grinvalds/shutterstock.com

Dichtes volles Haar, weiche Haut und ein bezaubernder Glow sind die sichtbaren Merkmale einer Schwangerschaft. Die Hormone zeigen, was sie können. Bei vielen Schwangeren entsteht der Wunsch, sich etwas Gutes zu tun und sich eine verwöhnende Pflege zu schenken. Während der Schwangerschaft ist es besonders wichtig, auf die Inhaltsstoffe der Pflegeprodukte zu achten und das ist bei der großen Angebotsvielfalt nicht einfach.

Vorsicht bei Vitamin A

Schon bei dem ersten Besuch der frauenärztlichen Praxis wird auf den Verzehr von Vitamin A-haltigen Lebensmitteln hingewiesen. Auch in der Hautpflege sollte auf Vitamin A verzichtet werden und das ist als Retinol in vielen Hautpflegeprodukten enthalten. Eine Alternative zu Retinol ist das pflanzliche Bakuchiol, das in unterschiedlichen Produkten angeboten wird. Bakuchiol wird aus Samen und Blättern der Babchi-Pflanze gewonnen und wird im Ayurveda und in der chinesischen Medizin seit Jahrhunderten angewendet.

Produkte mit Bakuchiol sind für empfindliche Haut geeignet, beruhigen gereizte Hautpartien und spenden Feuchtigkeit. Frauen, die während der Schwangerschaft oder in der Stillzeit unter unreiner Haut leiden, können mit einem Serum auf Basis von Bakuchiol Entzündungen mildern, Akne sanft pflegen sowie Pickelchen beruhigen.

Chemische Zusätze reizen die Haut

Während der Schwangerschaft sollten möglichst natürliche und pure Kosmetikprodukte verwendet werden. Viele Inhaltsstoffe können die jetzt besonders empfindliche Haut zusätzlich reizen. Produkte, die Parabene, Hydrochinon, Phthalate oder Formaldehyd sollten aus dem Badezimmer verbannt werden. Die Substanzen können in Lippenstiften, Duschgelen, Sonnencreme, Selbstbräunern oder Produkten zur Aufhellung von Pigmentflecken enthalten sein. Ebenfalls Vorsicht ist bei medizinischen Mitteln gegen Akne empfohlen.

Da in Kunststoffen schädliche Weichmacher enthalten sein können, sollte bei der Körperpflege und beim Waschmittel auf Rezepturen ohne Mikroplastik gesetzt werden. Dies ist besser für die Haut und beim Stillen können Spuren, die auf der Haut zurückbleiben, vom Baby aufgenommen werden. Für die empfindliche Nase während der Schwangerschaft und weil das Baby den puren Duft der Eltern über alles liebt, sollte auf Kosmetik mit Duftstoffen, Parfum und Weichspüler verzichtet werden.

Ätherische Öle sind nur bedingt geeignet

Ätherische Öle suggerieren Natürlichkeit und erwecken den Eindruck, sie können bedenkenlos angewendet werden. Ein Eindruck, der täuscht, denn die pflanzlichen Produkte können Einfluss auf die Hormone haben und zum Beispiel vorzeitige Wehen auslösen. Die Liste der Öle, die nicht verwendet werden sollen, ist lang. Neben Anis, Salbei, Nelke, Pfefferminze und Zimt gibt es noch viele andere, die für die Anwendung während der Schwangerschaft nicht empfohlen werden.

Der Geruchssinn ist bei Schwangeren stark ausgeprägt und zum Glück lehnt dieser viele der ätherischen Aromen ab. Sicherer ist jedoch ein ausführliches Gespräch mit der Hebamme oder in der begleitenden frauenärztlichen Praxis. Die Vorsicht bei ätherischen Ölen sollte auch bei Massageölen und bei versteckten Zusätzen in Erkältungsmitteln gelten.