Die Geburt beginnt mit dem Einsatz der Eröffnungswehen. Aber woran erkennt man nun, ob es jetzt auch wirklich losgeht? Wie fühlen sich diese Wehen an? Die Antworten auf diese und noch weitere Fragen zu dem Thema lassen sich zusammengefasst hier in diesem Artikel finden.
Eröffnungswehen: Was man zu Beginn der Geburt wissen sollte
Die Mehrzahl der Frauen ist gerade bei der ersten Schwangerschaft unsicher, ob sie den Anfang der Geburt auch nicht zu spät erkennt. In Filmen wird die Geburt gerne in überzogener Dramatik mit einer geplatzten Fruchtblase, sowie plötzlichen sehr starken Wehen dargestellt. Nach nur wenigen Filmminuten liegt die Schwangere dann mit Presswehen im Krankenhaus und hält nur einen kurzen Augenblick später ihr Neugeborenes im Arm. Auch wenn derartige Situationen vorkommen, so bleiben sie dennoch die Ausnahme. Viele angehende Mütter starten in die Geburt mit einem Blasensprung und dem Einsatz der Eröffnungswehen, welche sich langsam in ihrer Intensität immer weiter steigern. Von allen Frauen müssen sich nur die wenigsten wirklich beeilen, um rechtzeitig im Krankenhaus auf der Entbindungsstation zu sein, bevor ihr Kind das Licht der Welt erblickt.
Im Folgenden lässt sich daher ein zusammengestellter Überblick darüber finden, wie sich Eröffnungswehen erkennen lassen, wie sie von Vorwehen und Geburtswehen unterschieden werden, wie intensiv ihre Schmerzen sind und was es noch über dieses Thema zu wissen gibt.
Was sind Eröffnungswehen?
So wie es der Name bereits vermuten lässt, handelt es sich bei den Eröffnungswehen um den Start der Geburt. Die Senkwehen, die schon gegebenenfalls Tage und Wochen vorher spürbar sind, waren verantwortlich dafür, dass das Baby tief ins Becken der Frau gerutscht ist. Nun sorgen die Eröffnungswehen dafür, dass der Gebärmutterhals verstreicht und der Muttermund geöffnet wird. Leider kann niemand vorhersagen, wann genau die Geburtswehen einsetzen. Am zuvor errechneten Geburtstermin kommen nämlich nur die wenigsten Kinder zur Welt. Generell kann man aber sagen, dass ein Baby spätestens um die 40. Schwangerschaftswoche (SSW) herum geboren wird.
Übrigens: Die Geburt geht mit Eröffnungswehen oder einem Blasensprung auch bei den Frauen los, die im Vorfeld keine Senkwehen verspürt haben. Mit dem Einsatz der Kontraktionen, durch die sich die Gebärmutter wiederholt zusammenzieht und entspannt, flutscht das Kind immer weiter ins Becken, und wird mit jeder neuen Wehe immer tiefer hineingedrückt.
Wie sich die Wehen anfühlen
Die Empfindung von Eröffnungswehen kann aufgrund der Tatsache, dass jede Frau ein anderes Schmerzempfinden hat, nicht eindeutig beschrieben werden. Für manche liegt der Schmerz eher im Rücken, und andere verspüren ein starkes Ziehen im Unterbauch. Einige Frauen empfinden bereits zu Anfang die Kontraktionen als ziemlich schmerzhaft, wobei sich andere Frauen auch während dem Einsetzen der Eröffnungswehen noch relativ entspannt unterhalten können.
Eröffnungswehen unterscheiden sich besonders durch eine Eigenschaft von Senkwehen oder Vorwehen – nämlich durch ihre Regelmäßigkeit. Vor- und Senkwehen treten gerne mal im Rhythmus von wenigen Minuten auf, und dann wieder für mehrere Stunden oder Tage gar nicht mehr. Eröffnungswehen hingegen treten regelmäßig in einem drei- bis sechsminütigen Rhythmus auf. Des Weiteren fühlt man Eröffnungswehen längere Zeit als (zum Beispiel) Übungswehen.
Wie lange dauern Eröffnungswehen?
Vorwehen und Senkwehen sind in ihrem Auftreten eher plötzlich. Der Bauch wird fester, man spürt ein leichtes Zwicken und der Bauch entspannt sich dann nach etwa 30 Sekunden wieder. Bei Eröffnungswehen ist es jedoch so, dass man sie kommen und gehen spürt. Solche Wehen steigern sich so lange, bis sie ihren Höhepunkt erreichen, bevor sie dann wieder langsam abfallen. Eine Eröffnungswehe dauert im Regelfall ungefähr eine bis eineinhalb Minuten.
Der Zeitpunkt der Eröffnungswehen ist die Geburtsphase, die meistens am längsten andauert. Denn wie bereits ausgeführt, haben derartige Wehen den Zweck, zunächst einmal den Muttermund zu öffnen. Und das sogar bis zu einer Größe von zehn Zentimetern. Erst dann, wenn der Muttermund so weit offen ist, startet die Austreibungsphase. Die sogenannte Eröffnungsphase dauert bei einer Erstgebärenden im Durchschnitt zehn bis zwölf Stunden. Im Anschluss folgt die Austreibungsphase mit Presswehen, die wiederum im Schnitt nochmal ein bis zwei Stunden Zeit in Anspruch nimmt.
Bei welchem Abstand ins Krankenhaus?
Die Fälle, bei denen zwischen dem Einsetzen der Wehen und der tatsächlichen Geburt so wenig Zeit vergeht, dass man es nicht mehr rechtzeitig ins Krankenhaus schafft, sind relativ selten. Im Regelfall dauert die erste Geburt eines Kindes mehrere Stunden. Aus diesem Grund ist es auch vollkommen unnötig in Panik zu verfallen, sobald die ersten Wehen einsetzen. Gerne wird von Hebammen der Tipp gegeben, nach dem Beginn der Kontraktionen dann in die Klinik zu fahren, wenn man es Zuhause nicht länger aushalten kann.
Dies bedeutet, dass unruhige oder hibbelige Frauen, die sich selbst unsicher fühlen oder bei ihren Wehen Beistand brauchen, lieber früher ins Krankenhaus fahren sollten. Und Schwangere, die ihre Wehen gut ertragen oder veratmen können, dürfen auch noch ein klein wenig länger Daheim bleiben. Für zusätzliche Sicherheit kann noch ein Anruf bei der Hebamme oder der Entbindungsstation sorgen. Hebammen mit Erfahrung können gut einschätzen, wann für die Frau die Zeit angebrochen ist, in die Klinik zu kommen. Treten die Wehen mit einem regelmäßigen Abstand von fünf bis acht Minuten auf, sollte man schon ins Krankenhaus fahren.
Wenn die Wehen jedoch schon bei einem zeitlichen Abstand von zehn Minuten so intensiv sind, dass sich auf die Atmung konzentriert werden muss, sollte auch der direkte Weg ins nächste Klinikum gesucht werden. Gegebenenfalls informieren einen die Hebammen darüber, ob die Geburt noch auf sich warten lässt. In so einem Fall kann die Hebamme nach einer ausgiebigen Untersuchung die Frau auch wieder in Richtung Heimat entlassen (was besonders dann mal vorkommen kann, wenn es im Kreissaal zu voll ist).
Wichtig: Im Falle eines Blasensprungs (also beim Platzen der Fruchtblase) sollte folgendes beachtet werden: Geht dabei eine Menge Fruchtwasser mit einem Mal verloren, sollte schleunigst die Entbindungsstation aufgesucht werden. Bereits bei der Fahrt ins Krankenhaus sollte sich die Schwangere Frau nach Möglichkeit hinlegen. Kann dies nicht sichergestellt werden, sollte ein Krankenwagen gerufen werden.
Der Grund dafür ist, dass mit einem großen Verlust von Fruchtwasser auf einmal das Kind tief ins Becken abrutscht, was mit Pech zu einer Abklemmung der Nabelschnur führen kann. Damit dieses Risiko so gering wie möglich gehalten wird, sollte sich die schwangere Frau hinlegen um damit der Schwerkraft und der möglichen Gefahr entgegenzuwirken.
Eröffnungswehen fördern
Immer wieder kann es vorkommen, dass eine Frau plötzlich der festen Überzeugung ist, dass die Geburt nun mit dem Einsatz starker Wehen richtig losgeht, und auf einmal sind sie die Wehen wieder weg und es passiert anscheinend nichts weiter. Derartiges ist aber überhaupt nicht schlimm, da das Baby früher oder später trotzdem kommen wird. Die Wehenaktivität kann man durch einen ausgiebigen Spaziergang wieder in Schwung bringen, egal ob sich der Muttermund bereits geöffnet hat, oder ob er noch geschlossen ist. Durch die Bewegung wird das Kind sanft im Bauch geschaukelt, und sie hilft dabei den Kreislauf wieder in Gang zu bringen.
Durch die Schwerkraft wird dafür gesorgt, dass das Baby schön auf den Muttermund gedrückt wird. Neben Spaziergängen kann auch Treppenlaufen, Tanzen oder anderweitige Bewegung helfen, solange die Frau dabei aufrecht steht und sich die Erdanziehung zunutze macht. Die Kontraktionen können auch durch ein warmes Bad angeregt werden. Wichtig ist dabei nur, dass noch jemand in der Nähe ist, sofern die Frau es nicht alleine aus der Wanne schafft.