Für die Entwicklung der Knochen der Babys ist Käse ein guter Protein- und Kalziumlieferant. Er ist reich an vielen wichtigen Vitaminen und Nährstoffen. Allerdings gilt Vorsicht bei manchen Käsesorten, denn Sie können dem ungeborenen Kind schaden. Verantwortlich hierfür sind die Listeriose-Bakterien. Für gesunde Menschen sind diese eher ungefährlich, für das Baby sind sie nicht geeignet. Aber gilt das auch für den leicht süßlichen und doch etwas säuerlichen Ricotta? Diese Frage klären wir nachfolgend.
Verzehr von Ricotta in der Schwangerschaft
Gegen industriell hergestellten und verpackten Ricotta bestehen in der Regel keine Bedenken bei einem Verzehr in der Schwangerschaft. Im Gegensatz zu seinen anderen Frischkäseverwandten besteht der Ricotta nicht aus Milch, sondern er wird aus Molke hergestellt. Ricotta ist ein italienischer Frischkäse, der schnittfest und weich zugleich ist. Ricotta, der im Supermarkt verkauft wird, kann üblicherweise bedenkenlos während der Schwangerschaft verzehrt werden, da dieser im Regelfall aus pasteurisierter Milch hergestellt wird.
Aufgrund dessen, dass Ricotta eher zu den fett- und kalorienarmen Käsesorten gehört, ist er sogar sehr empfehlenswert. Übrigens können auch andere industriell hergestellte Frischkäsesorten während der Schwangerschaft gegessen werden. Dazu zählen beispielsweise Feta, Mozzarella, Mascarpone, Schafskäse und Hüttenkäse.
Wie wird Ricotta in der Küche angewandt?
Ricotta kann entweder in süßen oder herzhaften Speisen vorkommen. Da diese Käseart dem Quark ähnelt, kann er super als Pfannkuchenfüllung oder als teilweisen Quarkersatz in einem Käsekuchen dienen. In der herzhaften Küche sind wohl die Cannelloni gefüllt mit Spinat und Ricotta am bekanntesten. Auch zum Verfeinern verschiedener Pastasoßen eignet sich der Ricotta wegen seines sahnigen Geschmackes sehr gut. Als Brotaufstrich mit Honig oder Marmelade ist er auch nicht zu verkennen.
Käse in der Schwangerschaft
Während der Schwangerschaft sollten Produkte, die aus Rohmilch produziert werden, gemieden werden. Der Begriff der „Rohmilch“ stammt daher, dass die Milch nicht erhitzt, also pasteurisiert, wurde und so noch potentielle Krankheitserreger enthalten könnte. In Deutschland gilt die Vorschrift, dass Produkte, die aus Rohmilch hergestellt wurden, auch als solche deklariert werden müssen. Ist diese Kennzeichnung nicht vorhanden, kann das Produkt bedenkenlos in der Schwangerschaft verzehrt werden. Vermieden werden sollten aber auch Produkte wie Gorgonzola, Brie oder Camembert. Diese sind zwar aus pasteurisierter Milch hergestellt, können aber aufgrund ihrer Feuchte und wenig enthaltener Säure einen guten Nährboden für Listerien bilden.
Tipps für den Verzehr von Käse wie Ricotta in der Schwangerschaft
Sollte man sich unsicher sein, ob man einen Käse verzehren kann oder nicht, ist es am besten, wenn der Käse als Bestandteil einer Soße oder als Auflaufkäse genutzt wird. Wenn der Käse nämlich über 2 Minuten lang über 70° C erhitzt wird (oder im Ofen gebacken wird), sind mögliche Erreger abgetötet. Vorsichtshalber sollten beim Käse auch die Rinden abgeschnitten werden. Diese könnten ggf. von Bakterien und Keimen befallen sein. Auf Frischkäse von der Frischetheke oder eingelegten Frischkäse sollte besser verzichtet werden, da man nicht genau weiß, wie lange der Käse schon offen liegt. Möglicherweise könnten sich so Keime vermehrt haben.
Zutatenliste prüfen
Beim Einkaufen von Käse sollte die Zutatenliste genau unter die Lupe genommen werden. Bei verkäuflichen Frischkäseprodukten aus dem Supermarkt kann davon ausgegangen werden, dass die Milch entsprechend hoch erhitzt wurde. Sollte dies dennoch einmal nicht der Fall und der Ricotta aus Rohmilch produziert sein, muss dies auf der Verpackung gemäß Lebensmittelverordnung deklariert sein. Wie sieht es mit Käse auf dem Wochenmarkt aus, die keine Etikettierung besitzen?
Käseeinkauf auf dem Wochenmarkt
Wenn auf Ricotta-Sorten auf dem Wochenmarkt zurückgegriffen wird, sollte unbedingt nachgefragt werden, ob die Milch zur Herstellung des Frischkäses pasteurisiert wurde. Des Weiteren ist es wichtig, Ricotta ausreichend zu kühlen. Kann man nicht 100 %-ig sicher sein, ob die Kühlkette immer eingehalten wurde, sollte im Zweifelsfall lieber auf den Kauf verzichtet werden. So wird eine Lebensmittelinfektion ausgeschlossen.
Ricotta für Babys und in der Stillzeit?
Der Ricotta-Frischkäse stellt für Säuglinge und stillende Mütter kein Risiko dar. Sogar Babys und Kleinkinder dürfen ihn verzehren, sobald sie am gemeinsamen Familienessen teilnehmen. Jedenfalls sollte ein Blick auf die Herstellerangaben erfolgen. Heutzutage werden in der Produktion verschiedene Verfahren angewendet. Deshalb ist es ratsam, genau – wie bei allen Milchprodukten – nach den Pasteurisierungshinweisen zu suchen. So können Risiken, an Salmonellen oder Listerien zu erkranken, ausgeschlossen werden.
Um ganz sicherzugehen, hilft die PAT-Qualitätsmarke. Diese gibt eine Garantie dafür, dass der Käse aus Kalabrien stammt und auf herkömmliche Art produziert wurde. Durch die mehrfache Erhitzung ist der Käse dann nämlich keimfrei. Sollte eine Laktoseintoleranz vorliegen, ist auch der Original-Käse nicht zum Verzehr zu empfehlen. Gesunder Käse enthält auch Laktose und kann beim Verzehr entsprechende Beschwerden hervorrufen, sofern man eine Intoleranz hat.
Ricotta – Vielseitiger Genuss auch während der Schwangerschaft
Dieser gesunde Frischkäse hat einen unschlagbaren Vorteil, der bisher noch nicht genügend erwähnt wurde: Er ist mit sehr vielen Gewürzen und diversen Geschmacksrichtungen super kombinierbar. Gerade in der Schwangerschaft macht sich dann der Ricotta-Käse besonders nützlich. So ist er mit den richtigen Zutaten für alle Gelüste gewappnet. Deshalb ist Ricotta eine gute Basis für stillende und werdende Mütter. Auch für Babys eignet er sich besonders gut für den Einstieg in die Welt des Käses, da er sehr mild und neutral im Geschmack ist.