Physalis: Kleine orange Leckerbissen für Babys und Kinder

Physalis
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Physalis sind kleine orangefarbene oder gelbliche Früchte, die gern zur Dekoration von Obstkörben, Cocktails oder Tischen genutzt werden. Diese Früchte sind genießbar und sogar gesund. In unseren Breiten kommt auch eine giftige Physalis vor, die aber in der Regel nicht auf dem Esstisch landet.

Physalis für Kinder: Grundlegende Informationen

Physalis stammen ursprünglich aus dem Hochland Perus und Chiles. Der zweite Name, unter dem die Früchte bekannt sind, ist daher Andenbeere. Im 19. Jahrhundert brachten portugiesische Seefahrer die süßen Früchte von Südamerika nach Südafrika. Dort verbreitete sich die Physalis rasend schnell rund um das Kap der Guten Hoffnung. So kam sie zu einem weiteren Beinamen: Kapstachelbeere. Damit war der Siegeszug der leckeren kleinen Früchte in der papierartigen Hülle noch längst nicht vorbei. Seit vielen Jahren werden Physalis auch in Indien, Australien und auf der indonesischen Insel Java angebaut.

Früchte, die bei uns im Supermarkt angeboten werden, stammen meistens aus Südamerika und Afrika. Physalis wachsen aber auch in unserem Klima an geschützten Orten sehr gut. Biologisch gehört die Physalis zur Familie der Nachtschattengewächse und ist daher sogar mit der Tomate und Kartoffel verwandt, die ebenfalls aus Südamerika auf unsere heimischen Teller gekommen sind. Es gibt etwa 90 verschiedene Physalis-Arten, von denen aber nicht alle genießbar sind. Die Gattung der Physalis heißt auf Deutsch Blasenkirsche. Das lässt es schon vermuten, alle Früchte der Physalis stecken in den typischen Blätterlampions, die als Schutzhülle um die Frucht herum angeordnet sind.

Physalis sind gesund

Anfangs tauchten die oft knall-orangenen Früchte bei uns als Dekoration in der Gastronomie auf. In Hotels und Restaurants zierten sie Aufschnittplatten, Cocktails, Fruchtbecher, Eiscreme-Spezialitäten oder lagen als saftige Dekoration auf dem Tisch. Langsam fanden die Physalis so immer mehr Freunde und Genießer. Natürlich wollten Leckermäuler wissen, ob man die orange Deko denn auch essen könne: Ja! So sind Physalis im Laufe der 1990er Jahre eine ganz normale Obstsorte geworden. Angeboten werden sie meistens in Körbchen mit einem Schutznetz oder einer Folie.

Physalis peruviana
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In der Physalis stecken Kohlenhydrate (13,3 Prozent), Fette (2,3 Prozent) und Proteine (1,1 Prozent). Doch zum größten Teil bestehen sie wie die meisten Obstsorten aus Wasser (82, 5 Prozent). Neben ihrem Ruf als kleine Vitamin-Bomben gelten Physalis als wunderbares Schlank-Essen: 100 Gramm frische Physalis haben gerade mal 72 kcal. Neben einer ganzen Reihe von Vitaminen stecken in der Frucht wertvolle Mineralien und Ballaststoffe:

  • Fett: 0,7 g
  • Eiweiß: 1,9 g
  • Kohlenhydrate: 11 g
  • Ballaststoffe: 0,8 g
  • Natrium: 5 g
  • Kalium: 170 g
  • Magnesium: 8 g
  • Phosphat: 40 g
  • Eisen: 1,3 g
  • Vitamin E: 0,5 mg
  • Beta-Carotin: 900 µg
  • Vitamin C: 30 mg
  • Vitamin B1: 0,06 mg
  • Vitamin B6: 0,05 mg
  • Folsäure: 8 µg

Babys und Kleinkinder dürfen Physalis essen

In der Physalis steckt nichts, was einem Baby oder Kleinkind schaden könnte. Natürlich müssen die Früchte wie alles Obst oder Gemüse aus dem Supermarkt vor dem Verzehr gut gewaschen werden, damit Spritzmittel, Keime oder Verunreinigungen sicher entfernt werden. Nicht immer liegen die Früchte gut verpackt im Regal und selbst innerhalb von Plastikpackungen können sich Keime bilden. Babys können Physalis entsprechen dem Ernährungsplan für Säuglinge bekommen. Die Standard-Beikostpläne sehen Obst im Ernährungsplan von Babys ab dem 9. Monat vor. Manche Eltern bieten Früchte aber auch schon früher an, nämlich genau dann, wenn das Kind beginnt Interesse an Früchten zu zeigen.

Wichtig ist es, einem Baby anfangs immer nur ein kleines Stück zu geben. Dann gewöhnt sich die Verdauung an die neue Information und jedes Mal kann das Kind etwas mehr Obst vertragen. Physalis sollten für Babys immer aufgeschnitten werden. Am besten reicht man sie geviertelt oder halbiert. Bei ganzen Früchten wäre die Gefahr des Verschluckens zu groß. Größere Kinder können so viele Physalis essen, wie sie möchten. Manchmal haben Kinder regelrechten Heißhunger auf die kleinen Super-Früchte. Dann sollte man sie auch nicht bremsen. Ein Kind kann sich natürlich theoretisch an Physalis überessen. Alles, was dann droht, sind ein voller Magen und laute Verdauungsgeräusche.

Kind mit Physalis
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Durch die Kerne und Ballaststoffe wird der Darm regelrecht geputzt. Normalerweise regulieren sich Kinder nach einer Heißhungerattacke auf ein bestimmtes Lebensmittel von alleine. Da die Früchte leicht säuerlich sind, haben Kinder oft nach einer Schale Physalis von sich aus genug. Eltern sollten daran denken, dass bei einem gesteigerten Appetit auf eine Frucht oder eine Gemüsesorte gerade bei Kindern ein erhöhter Bedarf an einem enthaltenen Mineral oder einem Vitamin vorliegen kann.

Darauf sollte man achten!

Die in unseren Gärten und Parks heimische Lampionblume ist auch eine Physalis-Art. Anders als bei der essbaren Obstsorte sind bei der Lampionblume die Schutzblätter der Blase orange. Daher werden die Früchte gern für Dekorationszwecke genutzt. Allerdings finden diese Physalis keine Anwendung im Lebensmittelbereich. Sie sind Teil von Trockensträußen, Blumenkränzen oder anderen dekorativen Elementen. Die Früchte der Lampionblume sind nicht genießbar und sogar leicht giftig. Aufgrund der Ähnlichkeit zur essbaren Physalis liest man gelegentlich das Missverständnis, Physalis seien giftig.

Selbst anbauen?

Wenn Babys, Kinder oder sogar auch die Eltern Physalis mögen, zuhause einen Garten oder einen Balkon und ein bisschen gärtnerisches Geschick haben, können Fans der Frucht sie auch selbst anbauen. Die krautigen Rankpflanzen sind einjährig und werden bis zu eineinhalb Meter hoch. Mit ihren feinen Haaren, den eiförmigen Blättern und später natürlich auch den Früchten sind Physalis-Pflanzen dekorative Gartenpflanzen. Wichtig ist ein sonniger Standort und viel Wasser. Geerntet werden die süßen Früchtchen ab August.

Physalis für Babys und Kleinkinder: Das Fazit

Die südamerikanische Andenbeere oder Kapstachelbeere ist eine gesunde und nahrhafte Obstsorte. Babys und Kleinkinder dürfen sie verzehren. Allerdings sollten die Früchtchen für Babys immer aufgeschnitten werden. Natürlich gilt auch bei den Physalis wie bei allen Obstsorten aus dem Supermarkt, sie vor dem Essen immer gut zu waschen.