Krautsalat in der Schwangerschaft: Ist das erlaubt?

Krautsalat
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Ob zu Grillgerichten, Burgern, Fisch oder anderen deftigen Speisen ist Krautsalat für viele unverzichtbar. Immerhin ist Krautsalat der Hit am Salatbuffet und überzeugt mit zahlreichen Zubereitungsarten. Ob amerikanischer Coleslaw, klassischer Krautsalat aus Weißkraut mit oder ohne Speck oder Rotkrautsalat – der Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt.

Eines haben die vielen Variationen des Krautsalats jedoch gemeinsam: Sie sind unheimlich lecker und bringen garantiert den richtigen Pepp in jedes Essen. Dazu kommt, dass Salat im Grunde genommen gesund ist – schließlich handelt es sich dabei ja im Gemüse. Genügend Gründe also, in der Schwangerschaft so richtig zuzuschlagen und Krautsalat einmal mehr auf den Speiseplan zu setzen – oder?

Krautsalat in der Schwangerschaft: Eine durch Listeten ausgelöste Toxoplasmose kann drastische Folgen nach sich ziehen

Tatsächlich ist Krautsalat in der Schwangerschaft gar nicht einmal so empfehlenswert, wie man eigentlich annehmen könnte. Auch wenn Gemüse nur so von Vitaminen strotzt und auch die verschiedenen Krautsorten eine ganze Menge wichtiger Nährstoffe enthalten, die der Körper gerade in der Schwangerschaft benötigt, geht von Krautsalat eine echte Gefahr aus. In Kraut können sich nämlich Listeten befinden, die eine Toxoplasmose auslösen können.

Was bei jungen und gesunden Menschen in der Regel unbemerkt und damit völlig harmlos abläuft, kann in der Schwangerschaft jedoch zu einer echten Gefahr werden. Steckt sich die werdende Mutter nämlich mit Toxoplasmose an, drohen schwerwiegende Schäden am ungeborenen Kind. Im schlimmsten Fall kann dieses sogar im Mutterleib sterben. Die Gefahr geht dabei nicht von Kohl allein aus, sondern von nahezu allen Obst- und Gemüsesorten. Das Obst und Gemüse vor dem Verzehr gut und ausreichend zu waschen ist daher unverzichtbar.

Kaltes Wasser ist hierbei völlig ausreichend, spezielles Reinigungsmittel braucht es nicht. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann Äpfel, Gurke und anderes Obst und Gemüse vor dem Verzehr schälen oder dieses auf mindestens 70 Grad Celsius erhitzen. Sobald eine Temperatur von mindestens 70 Grad Celsius im Kern des entsprechenden Lebensmittels erreicht ist und für etwa zwei Minuten gehalten wird, wird der Großteil der gefährlichen Erreger auf diese Weise abgetötet.

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Kohl lässt sich aufgrund seiner komplexen Blätterstruktur nur schwer reinigen

Während sich viele Obst- und Gemüsesorten problemlos waschen, schälen oder erhitzen lassen, trifft das nicht auf Kraut zu – zumindest dann nicht, wenn dieses zu Krautsalat verarbeitet werden soll. Kraut lässt sich aufgrund seiner Struktur nur schwer reinigen und gilt daher als besonders gefährlich in Bezug auf Listerien. Gerade abgepackte Salate gelten dabei als bedenklich. Bei fertigen Salaten ist unklar, wie und wie gut diese gewaschen wurden. Auch wenn abgepackte Salate aus dem Supermarkt in der Regel maschinell gewaschen werden, können auch hier Dreck, Schnecken oder eben auch eine Menge Listerien zurückbleiben.

Je länger die fertigen Salate im Kühlschrank gelagert werden, desto eher können sich Listeten vermehren. Das trifft auch auf Salate zu, deren Mindesthaltbarkeitsdatum in weiter Ferne liegt. Generell gilt: Obst und Gemüse sollte nach Möglichkeit immer frisch aufgeschnitten und direkt verzehrt werden. Das betrifft dabei nicht nur Krautsalat, sondern auch alle anderen abgepackten und fertigen Salate, aufgeschnittenen Blattsalat, vorgeschnittenes Obst und vieles mehr. Aufgeschnittenes Obst und Gemüse ist außerdem auch sehr anfällig für Bakterien anderer Art.

In der Schwangerschaft sollte daher besser auf solche abgepackten Lebensmittel aus dem Supermarkt oder der Frischetheke verzichtet werden, zumal beim Transport nach Hause nur selten die Kühlkette richtig eingehalten werden kann. Auch von Salaten von Restaurants oder Fastfoodketten geht eine reelle Gefahr aus. Diese werden häufig nicht frisch zubereitet, sondern befinden sich zum Zeitpunkt der Bestellung schon einige Stunden in der Kühlung. Listerien können sich bei kalten Temperaturen jedoch ideal vermehren. Wer Gemüsesalate, Obstsalat oder Rohkost essen will, der sollte diese Speisen daher im Idealfall selbst zubereiten und direkt verzehren.

Auch Kohl aus Bio-Anbau bietet keine zusätzliche Sicherheit

Während die meisten Gemüsesalate unter diesen Bedingungen ohne schlechtes Gewissen verzehrt werden können, ist bei Krautsalat dennoch Vorsicht geboten. Auch zu Hause zubereitet und direkt verzehrt ist Krautsalat nicht ganz unbedenklich. Immerhin lässt sich Kraut in den seltensten Fällen so gut waschen und reinigen, dass dieses gefahrlos verzehrt werden kann. Das betrifft dabei ebenfalls Bio-Produkte. Wer auf Kraut in der Schwangerschaft nicht verzichten kann oder will, muss das jedoch nicht: Kraut, das auf mindestens 70 Grad Celsius erhitzt wurde, gilt in dieser Hinsicht als ungefährlich. Gerade Sauerkraut ist dabei nicht nur schmackhaft, sondern besonders gesund.

Sauerkraut weist einen sehr hohen Gehalt an Vitamin C auf und ist außerdem auch reich an Beta Carotin, Vitamin K, Vitamin B12 und Folsäure. Gerade Folsäure fördert eine gesunde Entwicklung der Zellen des ungeborenen Kindes, unterstützt das Wachstum des mütterlichen Gewebes sowie die Entwicklung der Plazenta und ist damit unverzichtbar in der Schwangerschaft. Das ist jedoch nicht alles: Sauerkraut enthält außerdem eine Menge wichtiger Mineralstoffe wie Natrium, Kalium Magnesium und Kalzium und wirkt sich nachweislich positiv auf das Verdauungssystem aus.

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Krautsalat in der Schwangerschaft: Sauerkraut ist nicht nur gesund, sondern auch lecker und damit eine ideale Alternative für alle Kraut-Liebhaber

Eine träge Verdauung, Blähungen und Verstopfungen sind in der Schwangerschaft keine Seltenheit. Ein veränderter Hormonhaushalt, aber auch das heranwachsende Baby, durch das die Gebärmutter Druck auf Blase und Darm ausübt, können dazu führen, dass Schwangere häufig mit unangenehmen Begleiterscheinungen zu kämpfen haben. Sauerkraut kann hier Abhilfe verschaffen. Immerhin regt es die Verdauung an und kann auf gesunde und natürliche Art dabei helfen, Verstopfung und andere Beschwerden in den Griff zu bekommen.

Hierbei muss es noch nicht einmal selbstgemachtes Sauerkraut sein: Wer keine Zeit oder Lust hat, dieses zuzubereiten, kann zu fertigen Produkten aus dem Supermarkt greifen, die in der Regel pasteurisiert und damit unbedenklich sind. Lediglich ist darauf zu achten, dass es sich bei dem gewählten Sauerkraut um ein Produkt ohne zugesetzten Wein oder anderen Alkohol handelt.