Erbrechen ist für Kinder und Eltern eine unangenehme und beunruhigende Erfahrung. Meistens ist Erbrechen bei Kindern harmlos und geht von selbst wieder weg. Wenn ein Kind aber nur nachts erbricht und tagsüber fit und munter ist, kann dies verschiedene Gründe haben. Doch welche Ursachen hat das nächtliche Erbrechen und was kann dem Kind helfen? Diese und weitere Fragen werden in folgendem Text beantwortet.
Nächtliches Erbrechen bei Kindern: Schlimm, obwohl tagsüber fit ist?
Erbrechen bedeutet, dass ein Kind große Mengen an Nahrung aus dem Magen herauswirft. Das ist nicht zu verwechseln mit dem Aufstoßen von kleinen Nahrungsresten nach dem Essen. Wenn das Kind oft erbricht, wird das Erbrochene oft zu einem schleimigen, gelben Saft.
Warum kann das gefährlich werden?
Erbrechen kann dazu führen, dass ein Kind viel Flüssigkeit und wichtige Salze wie zum Beispiel Natrium und Kalium verliert. Wenn das Kind sich oft übergeben muss, kann es sehr schnell dehydrieren. Besonders bei Babys kann dies schon nach kurzer Zeit passieren. Die Anzeichen einer beginnenden Dehydrierung sind trockener Mund, blasse Haut, Müdigkeit, Nasenatmung. Außerdem wird wenig Urin ausgeschieden.
Folgen von nächtlichem Erbrechen
Nächtliches Erbrechen kann besonders besorgniserregend sein, weil es auf eine ernste Erkrankung des Magen-Darm-Trakts oder des Gehirns hinweisen kann. Zum Beispiel kann eine Blinddarmentzündung, eine Hirnhautentzündung oder ein erhöhter Hirndruck zu nächtlichem Erbrechen führen. Zudem kann das nächtliche Erbrechen das Risiko einer Aspiration erhöhen, wenn das Kind den Mageninhalt in die Lunge einatmet. Das Eindringen von flüssigen oder festen Stoffen in die Atemwege während der Einatmung wird als Aspiration bezeichnet. Dies kann zu einer Lungenentzündung oder einem Atemstillstand führen.
Nächtliches Erbrechen kann ebenso zu schweren Folgen für den kindlichen Körper führen, wie Austrocknung, Elektrolytstörungen oder Unterernährung. Wenn ein Kind viel Flüssigkeit und Salze durchs Erbrechen verliert, kann es zu Symptomen wie Durst, trockenen Schleimhäuten, eingesunkenen Augen, verminderter Urinmenge oder Bewusstseinsstörungen kommen. Wenn ein Kind nicht genug Nahrung aufnimmt oder verdaut, kann es zudem zu Gewichtsverlust, Wachstumsstörungen oder Mangelerscheinungen kommen.
Deshalb ist es wichtig, dass Eltern bei nächtlichem Erbrechen ihres Kindes aufmerksam sind und die möglichen Ursachen und Folgen kennen. Das Kind sollte immer ärztlich untersucht werden, wenn das Erbrechen häufig, anhaltend oder mit anderen Beschwerden verbunden ist. Zudem sollte auch darauf geachtet werden, dass das Kind genug Flüssigkeit und Nährstoffe zu sich nimmt und sich ausruht.
Ursachen für nächtliches Erbrechen
Wenn ein Kind nachts erbricht, aber tagsüber keine weiteren Beschwerden hat, kann das verschiedene Ursachen haben. Eine davon ist ein Magen-Darm-Infekt, der oft durch Viren ausgelöst wird. Diese können sich im Magen vermehren und zu Übelkeit und Erbrechen führen, vor allem nachts, wenn der Magen leer ist. Tagsüber kann das Kind sich dann wieder normal ernähren und spielen, solange es genug Flüssigkeit zu sich nimmt. Ein Magen-Darm-Infekt dauert meist nur wenige Tage an und heilt von selbst aus.
Eine andere mögliche Ursache für nächtliches Erbrechen ist ein Hustenreiz, der durch eine Erkältung oder eine Allergie hervorgerufen wird. Wenn das Kind im Liegen viel Schleim schluckt, kann das den Brechreiz auslösen. Tagsüber kann der Schleim besser abgehustet werden und das Kind fühlt sich nicht so krank. Um den Hustenreiz zu lindern, kann man dem Kind vor dem Schlafengehen Nasentropfen geben oder den Kopf etwas höher lagern.
Eine dritte mögliche Ursache für nächtliches Erbrechen ist eine Nahrungsmittelunverträglichkeit oder -allergie. Wenn das Kind abends etwas isst, was es nicht verträgt, kann es zu einer Reaktion des Immunsystems kommen, die sich in Erbrechen äußert. Tagsüber kann das Kind dann andere Lebensmittel essen, die keine Beschwerden verursachen. Um herauszufinden, ob eine Nahrungsmittelunverträglichkeit oder -allergie vorliegt, sollte man ein Ernährungstagebuch führen und einen Arzt aufsuchen.
In den meisten Fällen ist nächtliches Erbrechen bei Kindern also kein Grund zur Sorge, solange es nicht häufig und dauerhaft auftritt und das Kind tagsüber fit und munter ist. Wenn jedoch weitere Symptome wie Fieber, Bauchschmerzen oder Kopfschmerzen hinzukommen, sollte man einen Arzt aufsuchen, um ernstere Erkrankungen auszuschließen.
Wie einem Kind geholfen werden kann
Gerade für Kinder ist das nächtliche Erbrechen unangenehm und beängstigend. Aus diesem Grund brauchen die Kleinen die Zuwendung und Beruhigung der Eltern. Eltern sollten ruhig mit ihrem Kind sprechen und ihm erklären, was passiert ist und warum es sich übergeben hat. Zudem ist es wichtig, dass das Kind genug Flüssigkeit zu sich nimmt. Erbrechen kann zu Austrocknung führen und diese kann gefährlich sein. Aus diesem Grund sollte dem Kind kleine Schlucke von klaren Flüssigkeiten wie Wasser, Tee oder verdünntem Saft gegeben werden. Milch, kohlensäurehaltige Getränke oder zuckerhaltige Getränke sind zu vermeiden, da diese das Erbrechen verschlimmern können.
Das Kind sollte mit leichter Kost ernährt werden. Wenn das Kind keinen Appetit hat, darf es nicht zum Essen gezwungen werden. Hat das Kind Hunger, kann ihm kleine Portionen von leicht verdaulichen Lebensmitteln wie Zwieback, Bananen, Reis oder Hühnersuppe verabreicht werden. Fettige, scharfe oder blähende Speisen sollten aber vermieden werden, da diese den Magen reizen können. Wenn das Kind neben dem Erbrechen noch andere Symptome hat, wie Fieber, Durchfall, Schmerzen, Blut im Erbrochenen oder Bewusstseinsstörungen, sollten Sie sofort einen Arzt aufsuchen. Dies können Hinweise auf eine Infektion, eine Entzündung oder eine Erkrankung des Gehirns sein.
Wenn ein Kind mehr als zweimal in der Nacht erbricht oder wenn das Erbrechen länger als 24 Stunden anhält, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Dies kann ein Zeichen für eine chronische oder spezielle Erkrankung sein, wie z.B. eine Allergie, ein Asthma oder ein Pseudokrupp. Der Arzt kann die genaue Ursache feststellen und die geeignete Behandlung verschreiben.