U-Untersuchungen: Was Eltern darüber wissen müssen

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Die Entwicklung von Babys und Kleinkindern ist unglaublich. Bis zum ersten Lebensjahr lernen Babys täglich etwas Neues. Jeder Entwicklungsschritt ist wertvoll und ein Zeichen dafür, dass das Kind gesund ist. Leider ist dies nicht bei allen Kindern selbstverständlich. Früherkennung ist das wirkungsvollste Mittel, Entwicklungsstörungen aufzuspüren und diesen entgegenzuwirken. Zu diesem Zweck gibt es die sogenannten U-Untersuchungen, die in regelmäßigen Abständen durchgeführt werden sollen. Zur besseren Übersicht sind die Untersuchungen nummeriert.

Die Vorsorgeuntersuchungen U1-U9 werden bis zur Einschulung durchgeführt. U10 und U11 bilden den Abschluss. Das Kind ist dann 10 Jahre alt. Es geht bei einer U-Untersuchung ganz konkret darum, dass das Kind zu einem bestimmten Zeitpunkt einen festgelegten Entwicklungsschritt erreicht hat. Werden Entwicklungsverzögerungen festgestellt, so werden Eltern und Ärzte gemeinsam daran arbeiten, das Kind zu unterstützen.

Das aufregende erste Jahr

Zu keiner anderen Zeit liegen die Entwicklungsschritte eines Kindes so nah beieinander wie im ersten Lebensjahr. Aus diesem Grund liegen auch die Intervalle der U-Untersuchungen hier besonders eng. Bis zum ersten Geburtstag sind es sechs Termine. Die U1 erfolgt unmittelbar nach der Geburt. Die anwesende Hebamme untersucht die Vitalfunktionen des Neugeborenen, wiegt es und misst die Körperlänge sowie den Kopfumfang. Die Hebamme stellt ein Heft für die U-Untersuchungen aus, das ein wenig an den Mutterpass erinnert und das zu jedem Termin mitgebracht werden muss.

Der nächste Termin erfolgt bis zum zehnten Tag nach der Geburt und findet dann oft schon in einer kinderärztlichen Praxis statt. Die Termine bis zur U6 folgen in festgelegten Zeitabschnitten, die Eltern sorgfältig einhalten sollten. Eltern sollten völlig angstfrei in die Untersuchungen gehen. Die Früherkennung ist eine Chance auf eine gesunde und altersgerechte Entwicklung des Kindes.

Jährliche Untersuchungen bis zur Einschulung

Schon im ersten Lebensjahr wird bei den U-Untersuchungen das Wachstum und die Wahrnehmung untersucht. Dies wird ab der U7 vertieft. Besonders wichtig sind die U8 und U9 Untersuchungen. Zeigt sich eine verzögerte Sprachentwicklung, so können sich Eltern noch vor der Einschulung Unterstützung in einer logopädischen Praxis suchen. Die Abstände zwischen den Untersuchungen liegen bei einem Jahr und ein geeigneter Zeitpunkt ist um den Geburtstag des Kindes herum. Die Untersuchungen U10 und U11 erstrecken sich dann bis zum 10. Lebensjahr. Viele Kinder möchten jetzt nicht mehr die kinderärztliche Praxis aufsuchen und ein Wechsel in eine hausärztliche Praxis ist sinnvoll.

Organisatorischer Ablauf

Eltern sollten sich schon vor der Geburt nach einer kinderärztlichen Praxis umschauen und nach freien Kapazitäten fragen. Für die erste Untersuchung außerhalb der Klinik muss ein Termin vereinbart werden, zu dem die Versicherungskarte, das U-Heft und der Impfpass mitgebracht werden müssen. Die Kosten für die U-Untersuchungen werden von der Krankenkasse übernommen, wenn sie im richtigen Zeitfenster durchgeführt wurden. Viele Krankenkassen bieten einen Erinnerungsservice an, damit kein Termin versäumt wird.