Karamalz ist, wie alle anderen Malzbiere auch, ein nahezu alkoholfreies Bier, das, wie der Name schon verspricht, natürlich einen hohen Gehalt an Malz aufweist. Einige Frauen schwören auf Karamalz während der Stillzeit, da sie der Meinung sind, dass es den Milchfluss anregt und deshalb gut für Stillende ist. Ob das tatsächlich der Wahrheit entspricht, ob der Alkoholgehalt von Malzbieren und Karamalz für den Säugling grundsätzlich schädlich sein könnte, und alles, was es sonst noch rund um Karamalz, Malzbier und das Stillen zu sagen gibt, ist hier nachzulesen.
Karamalz in der Stillzeit: Grundlegende Informationen
Um zu verhindern, dass Malzbier so wie andere Biere gärt, wird die Hefe zu einem anderen Zeitpunkt hinzugegeben, als beim normalen Brauprozess. Nämlich dann, wenn das Malzbier eine Temperatur von null Grad Celsius aufweist. Damit wird die Alkoholbildung des Bieres unterdrückt und es handelt sich bei Malzbier um ein unvergorenes Standardbier. Der Alkoholgehalt von Malzbieren kann bis zu zwei Prozent aufweisen. Als alkoholfreies Bier darf Malzbier deshalb in Deutschland nicht ausgewiesen werden. Denn sobald der Alkoholgehalt eines Getränkes bei mehr als 0,5 Prozent liegt ist das Getränk als alkoholhaltig zu deklarieren. Malzbier ist also durchaus alkoholhaltiges Bier.
Was ist der Unterschied zwischen Malzbier und Malztrunk?
Was viele Standardverbraucher nicht wissen ist, dass es neben Malzbier auch noch den Malztrunk gibt. Ein Beispiel hierfür wäre das Getränk Karamalz. Der wesentliche Unterschied zwischen Malzbier und einem Malztrunk liegt im Alkoholgehalt. Ein Malztrunk, wie Karamalz, muss einen Alkoholgehalt von unter 0,5 Prozent aufweisen. Läge der Alkoholgehalt höher, dann wäre der Malztrunk damit automatisch ein Malzbier und müsste auch als solches ausgezeichnet werden. Wer in Deutschland zu einem malzhaltigen Bier greift erhält übrigens jeweils einen Malztrunk. Denn hier sind in den Supermärkten nur malzhaltige Biere mit einem Alkoholgehalt von maximal 0,5 Prozent erhältlich.
Darf Karamalz während des Stillens getrunken werden?
Die einfache Antwort auf diese Frage lautet Ja. Etwas ausführlicher ausgedrückt bleibt zu sagen, dass Malztrunk sowohl während der Schwangerschaft als auch während der Stillzeit von Müttern getrunken werden kann. Dabei wird das Kind in keiner Weise geschädigt. Dies ist dem geringen Alkoholgehalt zu verdanken. Vorsicht sollten werdende oder stillende Mütter allerdings bei Malzbierkäufen im Ausland walten lassen. Denn in anderen Ländern als Deutschland sind in Supermärkten durchaus Malzbiere zu finden, die auch als solche zu verstehen sind.
Ein Alkoholgehalt von mehr als 0,5 Prozent kann sich durchaus schädigend auf die Entwicklung von Föten und Säuglingen auswirken. Am besten prüfen Schwangere und stillende Mütter deshalb den Alkoholgehalt von Malzbieren, die sie im Ausland erwerben, sehr eingehend über das Etikett.
Wozu kann Karamalz für stillende Mütter gut sein?
Karamalz regt die Milchbildung stillender Mütter an. Deshalb wird es zum Beispiel von Hebammen häufig empfohlen, wenn Frauen nicht genügend Milch für ihren Säugling bilden können. Auch dann, wenn stillende Mütter das Gefühl haben gerade einmal nur so viel Milch bilden zu können, dass der Säugling satt wird, kann das für die Mutter zu innerem Stress fühlen. Stillende haben dann häufig Angst ihrem Kind nicht genügend Milch anbieten zu können und greifen deshalb gerne zu Hausmitteln, die die Milchbildung anregen, um sich selbst zu beruhigen.
Was ist enthalten?
Karamalz enthält natürlich, wie jedes Getränk, zunächst einmal einen hohen Anteil an Wasser. Außerdem sind Gerstenmalz und Hopfenextrakte enthalten. Weiterhin ist Karamalz mit Kohlensäure versetzt. Da auch Glucose-Fructose-Sirup in Karamalz zu finden ist, sollten alle Frauen, die von Schwangerschaftsdiabetes betroffen sind, zunächst Rücksprache mit ihrem Arzt halten bevor sie Karamalz konsumieren. Unter Umständen kann das Getränk auf Grund der Schwangerschaftsdiabetes für sie ungeeignet sein.
Allerdings sind auch viele gesunde Inhaltsstoffe in Karamalz enthalten, die allen grundsätzlich gesunden Stillenden gut tun werden. Im Detail handelt es sich dabei um Vitamin B und mehrere Spurenelemente, nämlich Calcium, Magnesium und Kalium. Die Kalorienmenge von Karamalz wird vom Hersteller mit 40 in jeweils 100 Milliliter Getränk angegeben.
Wie oft sollte Karamalz während der Stillzeit getrunken werden?
Das hängt zunächst einmal davon ab wie gut die Milchbildung der stillenden Frau grundsätzlich ist. Auch, wenn die Stillende hierüber nicht klagen kann, schadet ein Glas Karamalz hin und wieder nicht. Soll die Milchbildung tatsächlich aktiv angeregt werden, dann kann es helfen regelmäßig Karamalz zu trinken. Regelmäßig kann hier zwischen zwei Mal pro Woche ein Glas, und eine Flasche täglich, alles bedeuten.
Hilft Karamalz Stillenden bei der Milchbildung auf jeden Fall?
Karamalz ist hier wie ein Hausmittel zu betrachten. Und wie bei allen Hausmitteln kann die Wirkung von Einzelfall zu Einzelfall unterschiedlich ausfallen. Das heißt, dass Karamalz kein Wundermittel und auch kein Arzneimittel ist. Bei manchen Frauen kann der Genuss von Karamalz absolut unbedeutend für die Milchbildung sein. Bei anderen wiederum kann es wirklich Probleme lösen und die Milchmenge auf das gewünschte Volumen steigern. Deshalb raten Hebammen und Ärzte häufig Karamalz zur Unterstützung der Milchbildung einfach auszuprobieren. Da es für grundsätzlich gesunde Stillende und ihre Säuglinge absolut ungefährlich ist, gehen Frauen keinerlei Risiko ein und können im Zweifelsfall ohnehin nur von dem Getränk profitieren.
Was hilft sonst noch die Milchbildung anzuregen?
Sollte sich herausstellen, dass Karamalz nicht den gewünschten Effekt bezüglich einer verbesserten Milchbildung mit sich brachte, dann gibt es noch eine ganze Reihe weiterer Hausmittel, die Frauen ausprobieren können. Dies können zum Beispiel Stilltees aus der Apotheke oder das Kochen mit bestimmten Gartenkräutern sein. Anregend für die Milchbildung sollen etwa Basilikum, Dill, Fenchel, Majoran oder Melisse wirken. Und auch Nahrungsmittel wie Grieß und Spargel sollen die Milchbildung fördern.