Ipalat in der Schwangerschaft: Ist das unbedenklich?

schwangere frau ipalat
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Die Schwangerschaft ist eine besondere Zeit. Der Körper der Mutter funktioniert anders als sonst und das Baby ist sehr empfindlich. Einige sonst harmlose Medikamente können in der Schwangerschaft und Stillzeit dann zum Problem werden. Doch gehören Ipalat Halspastillen auch dazu?

Ipalat in der Schwangerschaft bei Halsschmerzen und Heiserkeit

Die frei verkäuflichen Halspastillen sind ein bewährtes Mittel bei:

  • Halskratzen oder Halsschmerzen
  • Reizungen im Rachen
  • Heiserkeit
  • strapazierter Stimme.

Die Lutschbonbons basieren im Wesentlichen auf pflanzlichen Stoffen:

  • Primelwurzel (Schlüsselblume)
  • Fenchel
  • Menthol
  • Sternanis
  • Honig
  • Gummi arabicum.

Der Wirkmechanismus der Primelwurzel ist vor allem auf sogenannte Triterpensaponine zurückzuführen. Die haben einen positiven Einfluss auf die Schleimhäute und wirken nur in extrem großen Mengen oder pur genossen Magen-reizend. Die Menge in den Ipalat Halspastillen ist heilsam und undenklich. Fenchel ist eine in der Regel sehr gut verträgliche pflanzliche Substanz. Er wirkt sich gleichzeitig auch positiv auf die Verdauung aus. Nur in sehr hohen Mengen (pures Fenchelöl) kann Fenchel die Gebärmutter auf ungute Weise anregen. Als Gewürz, Tee oder in diesem Fall als minimale Zugabe zu den Halsbonbons ist Fenchel für schwangere oder stillende Frauen unbedenklich.

halsschmerzen in der schwangerschaft
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Vor Sternanis in der Schwangerschaft wird gelegentlich gewarnt. Das gilt jedoch nur für größere Mengen. Das ätherische Öl kann in größeren Mengen genossen ebenfalls die Gebärmutter stark anregen. Auch hier gilt: die geringen Mengen in diesem Produkt sind harmlos. Honig ist ein bewährtes Heilmittel und eine gesunde Süße. Die Inhaltsstoffe sind insgesamt für Schwangere und stillende Mütter völlig unbedenklich. Honig kann sogar anderen Zucker während der Schwangerschaft komplett ersetzen. Frauen tun sich und dem Baby damit etwas Gutes. Allerdings sollte Zucker insgesamt nur in Maßen genossen werden.

Was sagt der Hersteller selbst?

Wer sich auf den Seiten des Herstellers der Ipalat Halspastillen umsieht, findet bald einen übersichtlich gestalteten Bereich mit den häufigsten Fragen von Kunden. Dort geht der Hersteller auch auf die Frage Ipalat in der Schwangerschaft und Stillzeit ein: Da bisher keine Neben- oder Wechselwirkungen von Ipalat bekannt sind, ist der Verzehr der Pastillen in normalem Maße auch während der Schwangerschaft und Stillzeit möglich. Vorsicht ist geboten, wenn Überempfindlichkeiten gegen bestimmte Inhaltsstoffe bekannt sind – oder wenn die schwangere Frau von den Pastillen Sodbrennen bekommt oder unter Übelkeit leidet.

Diese Erklärung gilt für alle vier derzeit am Markt erhältlichen Sorten der Ipalat Pastillen. Die normale Tagesdosis liegt je nach der Heftigkeit der Beschwerden bis 3 bis 12 Lutschpastillen pro Tag. Der Hersteller gibt zudem noch eine Warnung mit, dass der Zuckerersatzstoff in Sorten Zuckerfrei und Honigmild bei übermäßigem Verzehr abführend wirken kann.

Wieso Schwangere bei Erkältungs- und Hustenmedizin vorsichtig sein müssen

Jetzt wundern sich manche Frauen vielleicht, warum überhaupt Vorsicht bei eigentlich harmlosen pflanzlichen Mitteln geboten ist. Das liegt ganz einfach daran, dass bestimme ätherische Substanzen wie Kampfer, Menthol oder Eukalyptus (und andere ätherische Substanzen) starke Einflüsse auf die Gefäßweite und den Blutfluss haben können. Kampfer oder manchmal auch Campher geschrieben hat aus Kindern unter zwei Jahren nachweislich eine so drastische Wirkung, dass es bei Kontakt mit dem Gesichts- und Nasenbereich zu schweren Atemirritationen oder sogar zum Atemstillstand kommen kann.

Campher und ähnlich starke ätherische Substanzen werden sehr schnell ins Blut und über die Haut auch ins Hautfett aufgenommen. Von dort erreichen sie das Gehirn und unter Umständen auch das ungeborene Kind oder die Muttermilch. Die geringen Dosen Menthol in den Ipalat Pastillen sind in diesem Zusammenhang jedoch unbedenklich. Das Produkt Ipalat Hydromed ist sogar völlig frei von Menthol und gilt in der Schwangerschaft ebenfalls als unbedenklich.

Schwangerschaft: Alternativen für Ipalat Halspastillen

Wer ganz sicher gehen und auf Medikamente aller Art lieber verzichten möchte, kann Halsschmerzen und Heiserkeit auch wunderbar mit Hausmitteln kurieren:

  • Heiße Umschläge mit gekochten Kartoffeln

Die gekochten und zerdrücktem Kartoffeln werden in ein Tuch gewickelt und dann auf den Halsbereich aufgelegt.

  • Salbeitee gurgeln

Der Salbeitee kann als fertiges Produkt (aus der Drogerie oder dem Reformhaus) oder frisch zubereitet werden. Wer einen Salbeistrauch im Garten hat, nimmt dazu einfach einen Zweig und übergießt ihn mit heißem Wasser. Zehn Minuten ziehen lassen, gurgeln und dann ausspucken.

salbeitee
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  • Honig lutschen

Honig ist ein bewährtes Hausmittel bei Halsbeschwerden und Erkältungen. Am besten wird er in etwas warmem Wasser gelöst oder pur von einem Löffel gelutscht: im Hals zergehen lassen und genießen!

  • Salzwasserspülungen

Salzwasser wirkt antiseptisch und beruhigend. Dazu einfach einige Löffel Meersalz in Wasser lösen und mehrmals täglich gurgeln. Daneben sollten Schwangere jederzeit auf ausreichend Wärme für den Hals achten, viel trinken (Wasser und milder Kräutertee) und in beheizten Räumen für ausreichend Luftfeuchtigkeit sorgen.

Ipalat in der Schwangerschaft: Unser Fazit

Ipalat Halspastillen sind eine beliebte Medizin bei Husten, Heiserkeit und Problemen mit der Stimme. Die Wirkstoffe sind rein pflanzlich und gelten als unbedenklich für werdende Mütter und ungeborene Babys. Der Hersteller gibt jedoch an, dass die Höchstverzehrmenge von 12 Stück pro Tag sicherheitshalber nicht überschritten werden darf. Liegt eine bekannte Überempfindlichkeit gegen Primelwurzel, Fenchel, Anis oder Menthol vor, sollten Schwangere auf die Pastillen besser verzichten. Ansonsten ist der Anteil Menthol in den Bonbons in der Schwangerschaft ebenfalls vertretbar. Wer lieber ganz auf Medikamente in der Schwangerschaft verzichten will, kann Hals- und Rachenprobleme auch mit Hausmitteln kurieren.