Zahnschmerzen in der Schwangerschaft: Diese Behandlungsmöglichkeiten gibt es

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Schwangere Frauen mit Zahnschmerzen leiden oft besonders stark. Denn sie können nicht einfach eine Schmerztablette nehmen, bis der Zahnarzt ihnen endlich hilft. Doch auch der muss vorsichtig vorgehen. Wir verraten, welche Maßnahmen während der Schwangerschaft erlaubt sind und was möglichst vermieden werden sollte.

Mit Zahnschmerzen immer zum Arzt

Zahnschmerzen können viele Ursachen haben, sollten aber stets abgeklärt werden. Denn wenn wirklich Karies oder eine schwere Entzündung vorliegen, ist ärztliche Hilfe notwendig. Werdende Mütter sollten deswegen bei Beschwerden nicht zögern und auch in der Schwangerschaft zum Zahnarzt. Der kann bei akuten Schmerzen helfen und im Notfall auch einen Eingriff durchführen. Auf keinen Fall sollten Schwangere zu Hause bleiben und die Sache aussitzen. Denn das kann mitunter schlimme Folgen haben. Wird Karies nicht im Frühstadium behandelt, kann er sich so weit ausbreiten, dass letztendlich eine Wurzelbehandlung notwendig wird. Auch eitrige Zahnfleischentzündungen sind gefährlich und bedürfen ärztlicher Abklärung.

Zahnärztliche Schmerzbehandlung bei Schwangeren

Zahnärzte wissen genau, wie sie Schwangere behandeln müssen und welche Medikamente während der Schwangerschaft eingenommen werden dürfen. Die Frauen sollten die Schmerzen bitte nicht selbst mit Tabletten behandeln, ohne sich vorher gründlich informiert oder mit einem Arzt Rücksprache gehalten zu haben. Ibuprofen darf zum Beispiel im dritten Schwangerschaftsdrittel nicht eingenommen werden. Der Zahnarzt verschreibt das geeignete Schmerzmittel in einer Dosierung, die für das Baby nach aktuellen Kenntnissen kein Risiko darstellt.

Zahnbehandlungen während der Schwangerschaft

Der Zahnarzt beurteilt während des Termins, ob noch in der Schwangerschaft ein Eingriff notwendig ist. Kleinere Dinge lassen sich oft auch noch auf die Zeit nach der Geburt verschieben. Es gibt allerdings Zahnprobleme, die nicht warten können. Falls unbedingt gebohrt und eine Füllung eingesetzt werden muss, darf seit 2018 bei schwangeren und stillenden Frauen kein Amalgam mehr eingesetzt werden. Der Zahnarzt berät die Patientinnen diesbezüglich und zeigt ihnen Alternativen auf.

Bei schwereren Eingriffen wie zum Beispiel dem Ziehen eines Zahns hält der Zahnarzt Rücksprache mit dem Gynäkologen. Denn dabei wird der gesamte Körper belastet, sodass der allgemeine Gesundheitszustand und der des Babys von großer Bedeutung sind. Grundsätzlich sollten solche Behandlungen nur im zweiten Schwangerschaftsdrittel durchgeführt werden.

Wurzelbehandlungen können notwendig werden, wenn starke Zahnschmerzen vorherrschen. Allerdings müssen dafür oft Röntgenbilder angefertigt werden. Da diese dem Baby schaden, sollte die Wurzelbehandlung erst im zweiten Trimester stattfinden und auch dann nur durch eine elektrische Widerstandsmessung. Eine örtliche Betäubung ist auch während der Schwangerschaft möglich. Der Arzt verwendet dann Mittel, die für schwangere Frauen geeignet sind.

Zahnschmerzen mit Hausmitteln behandeln

Viele Schwangere greifen zur Linderung von Zahnschmerzen zu bewährten Hausmitteln, da sie vermuten, dass diese ungefährlich für das ungeborene Kind sind. Das ist allerdings nicht immer der Fall. Denn manche davon sind wehenfördernd. Das trifft zum Beispiel auf Ingwer zu. Auch Salbeitee sollte nicht getrunken werden, da er dem ungeborenen Kind schaden könnte. Stattdessen können Schwangere eine Mundspülung aus Arnika und Wasser nutzen, um die Schmerzen abzuschwächen. Natürlich ersetzen die Hausmittel nicht den Besuch beim Zahnarzt und sind lediglich als ergänzende Maßnahmen zu sehen.

Vorsorge ist besser als Nachsorge

Während der Schwangerschaft haben Frauen ein besonders hohes Risiko, Zahnbeschwerden zu bekommen. Das liegt an den weitreichenden hormonellen Veränderungen, die den Schutz vor Karies verringern. Auch Zahnfleischentzündungen kommen häufiger vor. Deswegen ist es jetzt besonders wichtig, präventiv vorzugehen und die Gefahr eines Befalls zu verringern. Werdende Mütter können Folgendes tun:

  • Die Zähne zu Beginn der Schwangerschaft noch einmal kontrollieren lassen.
  • Eine Zahnreinigung beseitigt Belege und Ablagerungen an den Zahnhälsen
  • Regelmäßiges Zähneputzen sowie der Einsatz von Zahnseide sind Pflicht
  • So wenig Zucker wie möglich essen

Darüber hinaus ist es empfehlenswert, schon vor der Schwangerschaft den Zahnarzt aufzusuchen und das Gebiss auf Vordermann zu bringen. Wer zum Beispiel nicht regelmäßig seine Kontrolltermine wahrgenommen hat oder nie zur professionellen Zahnreinigung geht, sollte bei Kinderwunsch die Zähne überprüfen lassen. Umso geringer ist die Gefahr, dass es während der Schwangerschaft zu Komplikationen kommt.