Einwegwindeln gehören nach Benutzung in die Mülltonne, ganz klar. Aber ist der Restmüll wirklich der richtige Ort? Und gibt es nicht grünere Alternativen, die weniger Müll machen?
In welche Tonne gehören Windeln?
Einwegwindeln, wie die meisten Eltern in Deutschland sie benutzen, bestehen aus Plastik und Zellstoff. Der Zellstoff saugt die Flüssigkeit auf. Das Plastik hindert sie daran, aus der Windel wieder herauszulaufen. Für sich müsste eine Windel also zum Teil in die Papiertonne und der Rest in den Plastikmüll. Ihr Auslaufschutz ergibt aber keinen Sinn mehr, wenn man sie nach der Benutzung auseinanderbaut. Zumal sich zu diesem Zeitpunkt auch noch Biomüll in der Windel befindet.
Daher kommen Windeln so wie sie sind in die schwarze Mülltonne. Das gilt auch für Bio-Windeln, denn auch sie enthalten Zellulose und Plastik. Bei einer Familie mit Kleinkind machen die Windeln einen erstaunlich großen Anteil in der Restmülltonne aus. Nicht selten wird es zum Ende des Zweiwochenzyklus knapp.
Windelsäcke
Manche Städte oder Landkreise stellen ihren Bewohnern Windelsäcke zur Verfügung. Diese beantragt man über ein kurzes Formular, dem man eine Kopie der Geburtsurkunde beifügt. Auf diese Weise erhält man ab sofort spezielle Windelsäcke, in denen man die Einwegwindeln sammeln kann. Ist der Sack voll, stellt man ihn, wie früher die Gelben Säcke, an die Straße. Die Windelsäcke verhindern, dass die Restmülltonne randvoll mit Windeln gefüllt werden muss. Leider gibt es dieses Angebot nur in wenigen Teilen Deutschlands.
Wie man gebrauchte Windeln im Haus lagern sollte
Windeln stinken, das ist ganz klar. Aber wer möchte schon nach jedem Wickeln zur Mülltonne laufen? Babys verbrauchen immerhin etwa acht Windeln am Tag. Daher braucht es einen Mülleimer, der den unangenehmen Geruch festhält. Solche speziellen Windeleimer verdrehen die Windeln einzeln nach jeder Benutzung. Das verbraucht ordentlich Folie, die in extra dafür angefertigten Nachfüllkassetten nachgekauft werden kann. Dafür hält der Eimer den Gestank fest.
Andere Windeleimer arbeiten mit handelsüblichen Müllsäcken und schließen am Deckel so gut wie luftdicht. Die volle Windel wird in eine Vertiefung gelegt und der ganze Deckel einmal um sich selbst gedreht. Dabei fällt die Windel in den Eimer, welcher gleichzeitig wieder fest verschlossen wird.
Weniger Müll durch Stoffwindeln
Im Schnitt brauchen Babys und Kleinkinder drei Jahre, bis sie trocken sind. In dieser Zeit verbrauchen sie etwa sechs Windeln am Tag (Babys mehr als Kleinkinder). Eine volle Einwegwindel verbraucht in der Mülltonne fast einen Liter Platz. Man rechnet mit 15 Liter Restmüll wöchentlich pro Person. Nach 15, vielleicht 20 vollen Windeln hat ein Kleinkind also seinen Teil der schwarzen Tonne nur mit Windeln ausgefüllt. Dann ist die Woche aber gerade mal zur Hälfte um.
Eine grüne Alternative zu den Einwegwindeln sind daher Stoffwindeln. Auch sie arbeiten mit Einwegeinlagen, welche das Geschäft auffangen. Der Rest wandert in die Waschmaschine und ist dann wieder einsatzbereit. Manche Stoffwindeln sind sogar größenverstellbar, sodass eine Stoffwindel theoretisch von der Geburt bis nach dem zweiten Geburtstag passt.