Verunsicherte Kinder: Ängste erkennen, verstehen und prävenieren

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Unsere moderne Welt ist manchmal schon für einen Erwachsenen eine absolute Überforderung. Blickt man dann aber auf das Hier und Jetzt mit den Augen eines Kindes, gibt es eine Menge potenzielle Auslöser für Ängste und Verunsicherung. Auf diese Auslöser hat man als Elternteil manchmal mehr und manchmal weniger Einfluss. Einige Gefahren kommen von der Welt selbst, andere wiederum aus Erziehungsmaßnahmen, die wir eigentlich als harmlos einstufen würden. Zum Glück gibt es viele Experten, die dabei helfen können, diese Quellen von Ängsten und Verunsicherung zu erkennen und mit etwas Glück auch zu verhindern.

Der Elefant im Raum – Corona

Schreibt man einen Artikel über Auslöser kindlicher Ängste und Verunsicherung, dann kommt man am Thema Corona (oder auch Covid) nicht vorbei. Die Gefahr neben der Krankheit an sich und der Langeweile (Aus eigener Erfahrung endet das beispielsweise darin, dass das Kind am 2,5 Meter hohen Badheizkörper hochklettert ) besteht dabei besonders darin, dass die Kinder bemerken, dass wir Erwachsenen ebenfalls Probleme damit haben, diese Situation zu verstehen und zu kontrollieren. So ernst man die Krankheit auch nimmt, gibt es beinahe im Wochentakt neue Angaben zu idealem Verhalten, die den vorigen teilweise sogar widersprechen.

Der Reflex der meisten Eltern ist dann meistens, den Kindern die Angst nehmen zu wollen, indem sie diese relativieren. Idealerweise sollte man an dieser Stelle aber mit den Kindern selbst über diese Angst sprechen und ihnen verdeutlichen, dass das Virus durchaus gefährlich ist, aber es mittlerweile gute Methoden zur Prävention schwerer Auswirkungen gibt. Dadurch behält das Kind einen nötigen Respekt vor solchen Situationen, lernt aber auch damit umzugehen.

Aktive Ansprache in der Erziehung

Viel Raum für Fehler, die im späteren Verlauf zu Ängsten und Unsicherheit bei Kindern führen, liegt auch im Verhalten der Eltern. Besonders durch flapsig daher Gesagtes wird schnell Unsicherheit in die kindliche Welt gebracht. Das sind Sätze wie „So dumm kann doch keiner sein!“ oder „Immer hat man Ärger mit dir!“, die beim Kind langwierigen Schaden anrichten können. Diese Kritik kommt von oben herab und verunsichert das Kind, sodass es zukünftig weniger selbstsicher auftreten und agieren kann. Kritik und Tadel sind sicher hin und wieder angebracht, jedoch sollte diese immer nur so ausgesprochen werden, wie man sie selbst akzeptieren würde.

Auch mit den eigenen Kindern sollte man stets einen respektvollen Umgang pflegen. Weitere schnell gesagte und wenig durchdachte Umgangsweisen, die man nicht wählen sollte, finden sich im Netz unter dem #SagNieEinemKind. Selbst für erfahrene Eltern ist da sicher die ein oder andere Überraschung dabei.

Verhalten der Eltern wirkt passiv auf das Kind ein

Auch, wenn Sie gar nicht mit dem Kind interagieren, kann durchaus negativ auf das Kind gewirkt werden. Solche passiven Auswirkungen sind besonders tragisch, weil man zumeist über diese gar keinen Gedanken verschwendet. Eine Studie hat herausgefunden, dass das Mitansehen des Konsums von alkoholischen Rauschmitteln der Eltern bei Kindern Verunsicherung hervorrufen kann.

Das Kind macht sich dann Gedanken um das Rauschverhalten des Elternteils. Bedenkt man, wie viele Erwachsene sich noch sehr deutlich daran erinnern können als Kind mit den Eltern in Sportheimen, Kneipen oder Stammtischen gewesen zu sein, zeigt sich deutlich wie fest diese Erfahrungen in den Gehirnen verankert bleiben. Die Sorgen und Unsicherheiten werden aber zumeist unterbewusst produziert, sodass diese Erinnerungen heutzutage im Erwachsenenalter eher harmlos wirken.