Teebaumöl in der Schwangerschaft: Verwenden oder lieber sein lassen?

Teebaumöl
AmyLv/shutterstock.com

Sind Sie schwanger, möchten Sie natürlich alles richtig machen, um dem Ungeborenen nicht zu schaden. In diesem Sinne achten Sie während der Schwangerschaft tatsächlich auf jede einzelne Substanz, die Sie zu sich nehmen, für die äußere Anwendung nutzen oder sogar einatmen.

Doch gerade die Schwangerschaft geht auch mit starken Hormonschwankungen einher, was nicht selten zu unreiner Haut führt. Ein geschwächtes Immunsystem provoziert wiederum oftmals die Entstehung von Fußpilz und anderen Hauterkrankungen. Da kommt Teebaumöl gerade recht, denn seine starke Wirkung gegen Viren, Bakterien und Pilze ist vielversprechend. Doch ist die Verwendung während der Schwangerschaft wirklich unbedenklich?

Teebaumöl und Schwangerschaft: Passt das zusammen?

Teebaumöl ist ein Öl, welches aus verschiedenen Arten des Teebaums erzeugt wird. Dabei handelt es sich um ein ätherisches Öl, welches über die Destillation erhalten und danach für allerlei Beschwerden genutzt wird. So sind die verschiedenen Wirkungen des Teebaumöls schon seit vielen Jahrhunderten bekannt, während es sich in den letzten Jahrzehnten auch in Europa einen Namen als Allzweckmittel für die äußere Anwendung gemacht hat.

Sie erkennen das Teebaumöl an seiner leicht gelben Farbe und dem frisch, aber auch sehr würzigen und starken Geruch. So ist die Duftnote des Öls nicht für jedermann geeignet, da diese oftmals als stechend wahrgenommen wird. Dies sollte während der Schwangerschaft auf jeden Fall ins Kalkül gezogen werden, da Sie zu dieser Zeit mitunter sehr empfindlich auf unangenehme Gerüche reagieren können.

Für welche Beschwerden eignet sich das Öl?

Ursprünglich stammt das Teebaumöl vom australischen Teebaum. So wissen die Ureinwohner Australiens, die Aborigines, das Öl schon seit Jahrhunderten zu schätzen. Tatsächlich zeichnet sich Teebaumöl durch eine starke Wirkung gegen Bakterien, Viren und Pilze aus. Somit hilft es beispielsweise gegen Unreinheiten, Pilzerkrankungen, Warzen und andere Hauterkrankungen. Doch auch Schuppen oder Milben auf der Kopfhaut können mit dem ätherischen Öl wirkungsvoll bekämpft werden. So hat Teebaumöl sogar eine weitaus stärkere Wirkung als Eukalyptusöl.

Dabei kann die Aufnahme vielseitig erfolgen. Das Gurgeln von einer Mischung aus Teebaumöl und Wasser ermöglicht es beispielsweise, dass Sie ebenso bakterielle Erkrankungen und dergleichen im Mundraum behandeln oder schlichtweg Mundgeruch bekämpfen können. Somit kann das Öl nicht nur zur Desinfektion, sondern ebenso für den Geruch genutzt werden. Es wird daher gerne als Mischung für natürliche Deos verwendet, wobei dem Teebaumöl auch eine aufhellende Wirkung auf die Psyche nachgesagt wird.

natürliches teebaumöl
New Africa/shutterstock.com

So verwenden Sie Teebaumöl in der Schwangerschaft

Teebaumöl kann für die verschiedensten Anwendungsgebiete ganz einfach verwendet werden. So ist es möglich, das Teebaumöl einfach pur auf ein Wattepad aufzutragen und somit die jeweiligen Stellen zu behandelten. Alternativ können Mischungen mit anderen Ölen oder Wasser hergestellt werden. Genauso ist es möglich, das Teebaumöl einfach anderen Pflegeprodukten unterzumischen. Ein Beispiel hierfür ist die Verwendung des ätherischen Öls für die Kopfhaut, bei welchem Sie es in Ihre Spülung oder das Shampoo mischen können. Soll das Teebaumöl für den Mundraum genutzt werden, mischen Sie es einfach mit Wasser und verwenden Sie die Mischung als Mundspülung.

Doch Vorsicht! Teebaumöl kann unter Umständen die Haut und beim Einatmen auch die Schleimhäute reizen. Gerade wenn Sie ein empfindlicher Hauttyp sind, sollten Sie bei der Anwendung daher vorsichtig sein. So testen Sie zuerst eine kleine Stelle unter Ihrem Arm und schauen Sie, ob sich diese rötet oder entzündet. Darüber hinaus sollten Sie das Teebaumöl als empfindlicher Hauttyp ohnehin nur verdünnt und keinesfalls pur verwenden.

Das Öl trinken: Geht das?

Teebaumöl wirkt also gegen allerhand Krankheitserreger und eignet sich somit zur Linderung vielerlei Beschwerden. Doch gilt dies auch für die innere Anwendung? Beachten Sie, dass Teebaumöl unter keinen Umständen getrunken oder geschluckt werden darf. Denn in dem Öl sind auch giftige Stoffe enthalten, welche für Vergiftungserscheinungen sorgen können. Dazu gehören Erbrechen, Magen-Darm-Beschwerden, Halluzinationen, Koordinationsstörungen oder gar Koma. Es ist daher wichtig, dass Sie das Öl nie oral aufnehmen.

Sollten Sie eine Mischung mit dem Teebaumöl einmal als Mundspülung verwenden, achten Sie ebenso darauf, dass diese sorgfältig ausgespuckt wird. Schlucken Sie einmal doch ein wenig des ätherischen Öls, trinken Sie viel Wasser oder Tee nach. Vernehmen Sie allerdings ein oder mehrere Anzeichen auf eine Vergiftung, begeben Sie sich sofort zum Arzt oder kontaktieren Sie den Notdienst.

Teebaumöl in der Schwangerschaft: Ein Problem?

Zusammenfassend ist Teebaumöl also intensiv und bei innerer Anwendung toxisch. Das klingt auf den ersten Blick natürlich nicht vielversprechend und auch auf den Fläschchen selbst steht oftmals, dass die Anwendung nicht für schwangere oder stillende Frauen geeignet ist. Doch heißt das per se, dass die Verwendung von Teebaumöl in der Schwangerschaft schlimm ist? Nein. Denn wenden Sie Teebaumöl lediglich für Ihre Haut oder Haare an, ist kaum eine Wahrscheinlichkeit gegeben, dass die Stoffe in die Blutbahn gelangen. So stellt es auch kein Problem dar, wenn Sie Teebaumöl richtig anwenden. Beim Gurgeln von Teebaumöl als Mundspülung ist allerdings schon mehr Vorsicht gefragt.

schwangere frau
Konstantin Aksenov/shutterstock.com

Hier ist es aus Sicherheitsgründen ratsam, auf andere Lösungen zurückzugreifen. Sollte Ihnen allerdings nur Teebaumöl zur Verfügung stehen, können Sie auf eigene Gefahr die Mundspülung verwenden. Dennoch gilt: Die Unbedenklichkeit oder etwaige Nebenwirkungen von Teebaumöl auf Schwangere sind bis dato nicht genügend erforscht. Es rentiert sich daher immer, auf der sicheren Seite zu sein und die Verwendung von Teebaumöl in der Schwangerschaft zu vermeiden.

Welche Alternativen gibt es?

Grundsätzlich gelten für andere ätherische Öle meistens dieselben Dinge, wie für Teebaumöl. Das heißt konkret, dass bei einer äußeren Anwendung in der Regel nichts passieren sollte und Sie ganz unbeschwert auf sie zurückgreifen können. Dennoch gilt hier ebenso, dass die Verwendung in der Schwangerschaft oftmals nicht genau erforscht ist und somit unter Umständen zu Beschwerden führen kann. Sie sind daher immer auf der sicheren Seite, wenn Sie sich von derartigen Ölen fernhalten. Ihr Arzt kann Ihnen darüber hinaus mehr Informationen zu weiteren unbedenklichen Mitteln während der Schwangerschaft geben.

Es lohnt sich daher in jedem Fall, sich beraten zu lassen und etwaigen Probleme in der Schwangerschaft vorzubeugen. Unabhängig davon, ob Teebaumöl nun negative Wirkungen verbirgt, kann es sowohl für die Haut als auch für die Schleimhäute reizend wirken. Etwaige Alternativen zum Teebaumöl, welche unter Umständen aber dieselben Probleme verursachen können und ebenso nur mit Vorsicht während der Schwangerschaft angewendet werden sollten, sind:

  • Manukaöl
  • Eukalyptusöl
  • Jojobaöl
  • Lavendelöl
  • Schwarzkümmelöl