Mein Erwachsener Sohn hasst mich: Wenn Liebe zu Hass wird

Erwachsener Sohn hasst Mutter
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Eine Mutter liebt ihre Kinder. Und so geht man stillschweigend meist davon aus, dass auch Kinder ihre Mütter lieben. Doch gerade Mütter erwachsener Kinder machen manchmal die Erfahrung, dass dem nicht, oder nicht mehr, so ist. Nicht wenige Mütter haben das Gefühl: Mein erwachsener Sohn hasst mich.

Hass ist ein starkes Gefühl, und es fällt schwer, mit soviel Ablehnung umzugehen. Doch was man kann man tun, wenn man seitens der längst erwachsenen Kinder so deutlich abgelehnt wird? Wie kann damit umgehen, wenn nicht Liebe, sondern Verachtung das Verhältnis zueinander prägen? Unser Ratgeber will Lösungen aufzeigen und Mut machen.

Hasst mich mein erwachsener Sohn? Klärung ist wichtig!

Wir alle kennen Menschen, die uns egal sind. Gleichgültigkeit bedeutet, dass uns diese Person nicht wichtig genug ist, dass wir uns über sie ärgern, dass wir uns weiter mit ihr beschäftigen. Bei Hass ist das anders. Wenn wir jemanden hassen oder gehasst werden, ist keine Gleichgültigkeit im Spiel! Vielmehr sind es starke Emotionen, die den Hass kennzeichnen. Nicht selten schlagen positive Gefühle in negative um. So stark, wie einst die Liebe war, so stark kann dann auch das Gefühl von Hass sein. Doch Hass kommt nicht von ungefähr, gerade dann nicht, wenn es um die Beziehung zu unseren Kindern geht.

Die Liebe von Söhnen zu ihrer Mutter ist meist naturgegeben erstmal einfach da. Mütter müssen sie sich in der Kindheit nicht verdienen. Die Beziehung zu den Eltern ist für Kinder so wichtig, dass sie selbst in problematischen Verhältnissen von den meisten Kindern erst einmal als positiv, weil bedeutsam, wahrgenommen wird. Doch diese naturgegebene Liebe zwischen Kindern und Müttern ist kein Garant dafür, dass dies ein Leben lang so bleibt. Schicksalsschläge, gegenseitige Verletzungen, als falsch empfundene Reaktionen, vermutete Intrigen – die Liste der Gründe, die Liebe in Hass umschlagen lässt, ist ebenso unterschiedlich wie vielfältig. Sicher ist aber eines: Hass kommt nicht von ungefähr, sondern muss einen Grund haben.

Gründe, warum erwachsene Söhne die Mutter hassen, müssen dabei nicht unbedingt für Außenstehende nachvollziehbar sein. Sie müssen auch aus objektiver Sicht nicht als richtig empfunden werden. Entscheidend ist jedoch: Es gibt für den Sohn einen Grund, der Mutter Hassgefühle entgegen zu bringen. Und wo es einen Grund gibt, kann man handeln. Gründe für ein Verhalten oder für Emotionen lassen sich in Erfahrung bringen. Und hier liegt die Chance für Mütter, auf eine Versöhnung hinzuwirken.

Streit Mutter Sohn
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Was ist geschehen? Dem Hass auf der Spur

Manchmal kommt das Gefühl, vom erwachsenen Sohn gehasst zu werden, schleichend. Manchmal ist auch von heute auf morgen klar: Die Beziehung hat sich negativ verändert und Hass steht im Raum. Egal, ob schleichend oder akut: Mütter sollten sich so schnell wie möglich um Klärung der Hintergründe bemühen. Je länger negative Emotionen andauern, umso schwerer ist es oft, diese wieder zu bereinigen.

Manchmal ist klar, was geschehen ist. Vielleicht ein Streit, eine Meinungsverschiedenheit, eine Reaktion der Mutter, die der Sohn als Ablehnung aufgefasst hat. Hier hilft nur, die Ursache der Auseinandersetzung so klar wie möglich und vor allem so schnell wie möglich anzusprechen. Wichtig ist dabei, neue Vorwürfe zu vermeiden. Selbst, wenn man sich im Recht fühlt oder der Hass, der einem entgegenschlägt, objektiv betrachtet unangemessen scheint: Für den betroffenen Sohn fühlt sich sein Zustand richtig an und der Versuch zu argumentieren, dass alles nicht wahr oder völlig übertrieben sei, wird selten zur Klärung führen. Das gilt insbesondere dann, wenn auch Dritte wie Schwiegertochter, Enkelkinder, Freunde der Familie involviert sind. Mütter sollten nicht versuchen, den Beteiligten grundsätzlich ihre Emotionen abzusprechen oder gar neue Vorwürfe in den Raum zu stellen.

Zielführender ist es, bei den eigenen Gefühlen in Form von Ich-Botschaften zu bleiben. Wie hat man selbst als Mutter die Situation, die den Hass ausgelöst hat, erlebt? Was war in dem Moment ausschlaggebend für das eigene Handeln, was waren die Hintergründe? Vielleicht konnte man in der betreffenden Situation nicht anders handeln und würde es heute gerne ungeschehen machen, weil man eigenes Unrecht eingesehen hat. Wenn sich dem womöglich so verhält, sind Mütter gut beraten, es dem erwachsenen Sohn genau so zu kommunizieren.

Vielleicht ist man aber auch weiter davon überzeugt, dass das eigene Handeln so richtig und nicht anders möglich war, und eventuell haben auch Missverständnisse die Gefühle aller Beteiligten ins Negative gepusht. Auch hier ist es hilfreich, bei der eigenen Wahrnehmung in Ich-Botschaften zu bleiben, möglichst sachlich und ohne neue Vorwürfe zu klären, wie man die Situation erlebt hat. Nicht selten lässt sich ein Missverständnis aufklären und alle Beteiligten nähern sich einander wieder an.

Hass Sohn Mutter
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Wenn Dritte Streit provozieren

Hass des erwachsenen Sohnes der Mutter gegenüber beruht oftmals darauf, dass der Sohn sich in seiner Lebensführung nicht anerkannt sieht. Nicht selten spielt hier eine Schwiegertochter, ein Lebenspartner oder die Erziehung der Enkelkinder eine entscheidende Rolle. Konflikte dieser Art reichen oft bis in die Kindheit zurück: Der Sohn möchte gefallen, sieht sich aber offen oder vermeintlich von der Mutter in seiner Art zu leben kritisiert oder gar abgelehnt. Die Beziehung zur Partnerin, zu den Enkelkindern sollen dann so geschützt werden, dass man sich von der Mutter abwendet und Hassgefühle entwickelt. Wenn Müttern wichtig ist, hier wieder positive Beziehungen zum Sohn aufzubauen, ist wichtig, sich der eigenen Grenzen bewusst zu werden.

Es geht nicht darum, jedes Verhalten einer potentiellen Schwiegertochter gutbefinden oder sich mit jeder Form der Erziehung, die der Sohn seinen Kindern angedeihen lässt, zu identifizieren. Man muss als Mutter aber auch erkennen, dass ein erwachsenes Kind kein Kind mehr ist, was man selbst erziehen kann oder sollte. Diese Zeiten sind vorbei, und nun gilt es auch zu akzeptieren, was nicht mehr im eigenen Zuständigkeitsbereich liegt. Es kann hilfreich sein, dies auch genau so zu kommunizieren.

Mein Erwachsener Sohn hasst mich: Wenn der Hass bleibt

Viele Konflikte kann man allein durch Gespräche und gegenseitiges Verständnis klären – leider nicht alle. Manchmal scheinen die Gräben so verhärtet, das eine Versöhnung nicht mehr oder zumindest aktuell nicht möglich ist. Mütter müssen unabhängig von der Frage der Schuld dann auch erkennen, dass Liebe sich nicht erzwingen lässt und Konflikte manchmal auch im Raum stehen bleiben müssen. Wenn dies als sehr belastend erlebt wird, kann auch professionelle Hilfe wichtig sein. Hilfreich ist, selbst oder mit Unterstützung zu analysieren, was einem selbst wichtig ist und was man im Rahmen der eigenen Möglichkeiten getan hat, um die Beziehung zum Sohn positiv zu beeinflussen.

Wenn das Machbare getan ist und der Hass trotzdem bleibt, kann man dennoch dem Sohn signalisieren, dass man zu einer Versöhnung immer bereit ist, sich aber zunächst zurückzieht, um nicht noch mehr Schäden der Beziehung zu riskieren. Das Leben hat auch noch mehr zu bieten als nur die Beziehung zu den erwachsenen Kindern, so schwer dies auch fällt. Wichtig ist, sich auf das Positive im Leben zu fokussieren und zu akzeptieren, dass nicht jeder Streit geklärt werden kann.