Geschwisterzimmer: Wie teilt man es am besten?

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Als Kind ein Zimmer zu teilen hat viele Vorteile und kann sich bei gutem Verlauf auch positiv auf die Entwicklung des Kindes auswirken. Kinder lernen, auf andere Rücksicht zu nehmen, zu teilen und Kompromisse einzugehen. Außerdem lernen sie, anderen mit Empathie und Respekt zu begegnen.

Gleichzeitig schaffen Geschwister gemeinsame Erinnerungen fürs Leben und können besser schlafen, weil sie sich nicht allein fühlen. All dies kommt zusammen und wirkt sich positiv auf das Sozialverhalten künftiger Generationen aus. In einigen Fällen kann es jedoch sinnvoller sein, dass Kinderzimmer nicht zu teilen. Im folgenden Beitrag möchten wir aufzeigen, auf was es alles ankommt, wenn sich Kinder ein Zimmer teilen sollen.

Ab wann macht ein geteiltes Zimmer überhaupt Sinn?

Wenn sich Kinder ein Schlafzimmer teilen, hat das viele Vorteile und positive Auswirkungen auf die Entwicklung. So lernen die Kinder bereits von Geburt an, auf andere Rücksicht zu nehmen. Ebenso ist der Austausch zwischen den Kindern enorm fördernd, wenn die Kinder gleich oder fast gleich alt sind. Zusätzlich spielen sie gerne zusammen und teilen Spielzeug miteinander. Das geteilte Kinderzimmer ist hier eine super Gelegenheit und vielleicht erinnern Sie sich selbst an die kostbaren Momente vor dem Schlafengehen, als Sie mit den eigenen Geschwistern Geheimnisse geteilt, Probleme besprochen oder Witze gemacht haben.

Geschwister in einem Zimmer: Wie lange wird das reibungslos gehen?

Gerade der Anfang einer Pubertät ist für ein Kind oft überfordernd. In dieser Zeit entdeckt das Kind, wer es ist, wer es sein möchte und setzt neue Prioritäten im Leben. Freundschaften werden immer wichtiger, Hobbys oder der eigene Lebensstil nehmen immer mehr Raum ein und es möchte das Leben in allen Zügen richtig kennenlernen. Das eigene Zimmer des Kindes ist sein Heiligtum, buchstäblich sein eigener Raum, in dem es sich mit Freunden treffen oder den es als Rückzugsort nutzen kann. Dann kommen noch körperliche Veränderungen dazu. So möchte sich zum Beispiel die Schwester nicht mehr vor dem Bruder umziehen. Diese Gefühle von Pubertierenden sollten unbedingt ernst genommen werden! Spätestens wenn Kinder ihre Sexualität entdecken, ist ein eigenes Zimmer unumgänglich.

Wie richte ich ein Kinderzimmer für zwei Kinder ein?

Wie bei jedem Kinderzimmer, sind Möbel, die wenig Schaden verursachen können, im Vorteil. Gerade wenn Geschwister oft miteinander spielen, gilt, je weniger Kanten die Möbel haben, desto besser. Decken Sie den Boden mit einem rutschfesten Teppich ab, damit niemand ausrutscht, wenn die Kinder miteinander spielen. Auch eine Spielecke mit kuscheligen Fußmatten oder eine kinderfreundliche Sitzecke mit Malutensilien zum Basteln dürfen nicht fehlen. Hier können sich Kinder gegenseitig inspirieren und gemeinsam kreativ sein.

Geben Sie den Kindern etwas Privatsphäre

Ein absolutes Muss im geteilten Kinderzimmer ist die Privatsphäre. Denn genauso wie ein Erwachsener, braucht auch mal ein Kind seine Ruhe. Einen Ort, an dem es sich nach der Schule ausruhen und erholen kann. So ein Platz ist für Kinder im jungen erwachsenen Alter unumgänglich. Damit sich das Kind dann auch optimal erholen kann, sollte jedes Kind seinen eigenen Rückzugsort bekommen. Dabei ist es eigentlich egal, ob es sich dabei um ein Kuschelzelt oder ähnliches handelt. Eine bequeme Decke in einer Ecke zusammen mit ein paar Kissen können dem Kind auch genügend Platz geben, sich dort hinzulegen und zu entspannen.

Richtiges Bett für Mehrbettzimmer

Wenn Sie an ein Bett in einem Geschwisterzimmer denken, denken Sie normalerweise an ein Etagenbett für Kinder. Diese eignen sich besonders für kleine Kinderzimmer, da so wertvoller Platz gespart werden kann. auch zwei Einzelbetten eignen sich, um sich ein Zimmer zu teilen. Dadurch können sie die Schlafbereiche vollständig voneinander trennen, was besonders für Kinder in unterschiedlichem Alter wichtig ist.

So können Sie am meisten Platz im Zimmer sparen

Ausgelagerte Projekte:

Da die Geschwisterzimmer überfüllter sind als ein normales Zimmer, sollte auf große Möbel verzichtet werden. Es sollten mehr Möbel mit Funktionalität gekauft werden, um so viel Platz wie möglich zu sparen.

Multifunktionale Kindermöbel: 

Multifunktionsmöbel sind platzsparende Klassiker. Es kann zum Beispiel eine Bank mit integriertem Stauraum gekauft werden oder ein Hocker, der gleichzeitig als Tisch genutzt werden kann. Aber auch flexible Möbel, die mit dem Kind mitwachsen, sind praktisch. Ebenso eignet sich ein Etagenbett für Kinder, um mehr Raum für anderes zu schaffen.

Jede Ecke nutzen:

Hohe Regale eignen sich besser als eine wuchtige Kommode. Unter der Dachschräge ist Platz für ein niedriges Sideboard. Wenn noch eine Ecke des Zimmers frei ist, kann dort ein gemütlicher Rückzugsort geschaffen werden. Es sollte auch unbedingt an ein regelmäßiges Aussortieren gedacht werden, um die Ordnung im Zimmer zu erhalten. Wenn die Spielsachen, Klamotten oder andere Dinge im Zimmer regelmäßig aussortiert werden, kann direkt Raum für neues geschaffen werden.

Ab wann ist das geteilte Zimmer für die Kinder nicht mehr empfehlenswert?

Ein Zimmer für zwei in der Pubertät steckende Kinder kann schnell zu Konflikten führen. Streit und Reibereien zwischen Geschwistern sind normal, auch wenn sie Zimmer und Spielzeug teilen. Streitereien und deren Auflösungen sind wichtige Erlebnisse für Kinder. Wenn der Streit jedoch heftig und auf der Suche nach einer Lösung verharrt wird, sollte schnell über eine Umstrukturierung nachgedacht werden.

Ebenso ist die Verhaltensauffälligkeit bei Kindern besonders wichtig, denn Kinder unter zehn Jahren äußern ihre Bedürfnisse oft sehr direkt. Wenn Ihr Kind sich immer mehr zurückzieht und sich nicht mehr verhält wie vorher, ist das oftmals ein Zeichen, dass das geteilte Kinderzimmer nicht mehr ausreicht und ein eigenes Zimmer hermuss. Entwicklungspsychologen empfehlen klärende Gespräche, um die Gründe für dieses Verhalten herauszufinden.

Wenn das Kind in ein jugendliches Alter kommt, bei dem die Pubertät einsetzt, ist es langsam Zeit für ein getrenntes Kinderzimmer. Ab diesem Zeitpunkt benötigen die Kinder weitaus mehr Privatsphäre und einen Ort, an den es sich ungestört zurückziehen kann. Die Pubertät ist, wie wir alle wissen, eine schwierige Phase für das Kind sowie für die Eltern. Aber auch vor dieser Phase kann es zu gewissen Warnsignalen kommen, die auf gar keinen Fall unbeachtet bleiben sollten.

Wenn die Beobachtung immer mehr zeigt, dass sich ein Kind zurückzieht und stiller wird, kann dies bedeuten, dass es sich im eignen geteilten Kinderzimmer nicht mehr wohlfühlt. Diese Beobachtung gepaart mit immer häufiger werdenden Streitereien oder sogar handgreiflichen Konflikten ist definitiv ein Zeichen, dass das Kind mehr Privatsphäre braucht. Viele Eltern realisieren erst viel zu spät, dass es bei einem Kind zu diesen Ausschreitungen kommt, weil es keinen eigenen Rückzugsort hat. Das Kind wird nach und nach immer mehr zu einem Erwachsenen und kann nicht dauerhaft mit einem Geschwisterteil oder Elternteil zusammenleben. Jeder Mensch braucht seinen eigenen Rückzugsort.