Die körperlichen Anforderungen einer Schwangerschaft und Geburt können zu Gelenkschmerzen führen. Frauen spüren nach der Entbindung häufig Schmerzen in den Fingergelenken, Hüften und Knien. Diese Schmerzen können zusammen mit anderen Symptomen auftretet, während sich die „frisch gebackenen Mütter“ um ihr Neugeborenes kümmern. Solche Gelenkschmerzen beeinträchtigen ihr tägliches Leben. In manchen Fällen sind sie auf Arthritis oder auf das Karpaltunnelsyndrom zurückzuführen.
Vielfach sind Gelenkschmerzen nicht unbedingt eine „postpartale“ Sache. Sie sind manchmal die Folge davon, dass die neuen Mütter nach der Geburt nicht genug Schlaf bekommen, das Kleine den ganzen Tag herumtragen und zudem noch stillen. Bei der „American Academy of Orthopaedic Surgeons“ hat man beispielsweise festgestellt, dass sich Rückenschmerzen, die durch das Herumtragen des Babys entstehen, in der Regel erfolgreich behandeln lassen.
Schmerzhafte Gelenke nach der Schwangerschaft sind häufiger als wir denken
Eine Gewichtszunahme während der Schwangerschaft ist durchaus normal und zudem notwendig. Der Körper versucht sein Bestes, das Gewicht des Fötus zu tragen. Allerdings sind die Auswirkungen eines erhöhten Gewichtes auf den Körper unbestreitbar. Eine Gewichtszunahme von 20 Prozent entspricht einer 100 prozentigen Erhöhung des Drucks auf die Gelenke. Das kann eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Knieschmerzen spielen.
Der Fötus im Mutterleib kann zu einer physiologischen Krümmung des Lendenbereichs mit daraus folgendem Schmerzen führen. Nach der Schwangerschaft verspüren Mütter häufig Gelenkschmerzen an den Händen, Handgelenken, Füßen und Knöcheln. Teilweise sind Schmerzen an den Gelenken auch auf Fehlhaltungen während des Stillens zurückzuführen. Nach dem Wochenbett, das für viele Frauen sowohl in psychischer als auch in körperlicher Hinsicht große Veränderungen mit sich bringt, ist es häufig gar nicht so einfach, das psychophysische Gleichgewicht wiederzufinden.
Anzumerken ist zudem, dass einige Frauen aufgrund von Problemen (wie etwa chronischen Schmerzen und Arthritis) anfälliger für Gelenkschmerzen nach der Schwangerschaft sind. Des Weiteren können an Gelenken und Steißbein erlittene Verletzungen nach der Schwangerschaft zu extremen Gelenkschmerzen führen.
Grundlegende Informationen
Während der Schwangerschaft und Geburt schüttet der Körper Hormone (Relaxin) aus, die für die Sicherheit von Mutter und Baby wichtig sind. Diese Hormone sorgen dafür, dass sich die Körperbänder entspannen, sodass die Mutter das Gewicht des Babys herumtragen kann und eine erfolgreiche Geburt durch den relativ engen Geburtskanal möglich ist. Nach der Schwangerschaft benötigen die Bänder eine gewisse Zeit, um in ihre ursprüngliche Position zurückzukehren. Die Folge davon sind Gelenkschmerzen. Bei Frauen, die während der Schwangerschaft komplett auf Sport verzichten, ist das Risiko, nach der Entbindung Gelenkschmerzen zu bekommen, deutlich höher, als bei jenen, die regelmäßig Sport treiben.
Bei einigen Frauen sind die Schmerzen in den Fingern und in der Hand nach der Geburt so heftig, dass sie nicht einmal eine Flasche Wasser öffnen können. Sie erstrecken sich auf den Arm und werden daher vielfach mit einer Sehnenscheidenentzündung verwechselt. Während einige frisch gebackene Mütter unter Schmerzen an den Handgelenken zu leiden haben, klagen andere wiederum über Schmerzen in den Knien, den Hüften, an den Füßen und im Kreuzbein.
Auch nach der Entbindung bleiben die Gelenke noch einige Zeit schwächer. Zusammen mit einem leichten Übergewicht und der häufig unnatürlichen Haltung beim Stillen und Herumtragen des Babys kann dies relativ häufig zu schmerzenden Gelenken führen.
Was kann man nach der Schwangerschaft gegen Gelenkschmerzen tun?
Es ist wichtig, dass sich „neue“ Mütter nach der Geburt Zeit für sich nehmen. Extreme Übungen und Dehnungen gilt es zu vermeiden. Es gibt eigentlich keinen spezifischen Behandlungsprozess für postpartale Gelenkschmerzen. Bestimmte Maßnahmen können allerdings helfen, die Schmerzen zu lindern. Leichte Übungen werden helfen, den Körper aktiv zu halten. Das ist elementar bei der Kontrolle von Gelenkschmerzen. Zu bevorzugen sind Übungen wie Schwimmen, mit denen die Gelenke nicht zusätzlich belastet werden. Es kann durchaus sinnvoll sein, sich von einem Physiotherapeuten beraten zu lassen.
Die Schwerpunktverlagerung während der Schwangerschaft, in Kombination mit einer Gewichtszunahme sowie den Veränderungen in der Fortbewegung sind häufig Ursachen von Gelenkschmerzen. Nach der Schwangerschaft ist es wichtig, eine optimale Körperhaltung sicherzustellen. Nichts geht über eine herrliche Körpermassage. Nach der Schwangerschaft können die von Gelenkschmerzen geplagten Mütter ihre Gelenke entweder selbst massieren oder einen Experten beauftragen, der ihnen eine großartige Massage zukommen lässt. Außerdem gibt es im Handel bestimmte Öle und Salben, von denen bekannt ist, dass sie Gelenkschmerzen lindern.
Einige Frauen wiederum fanden eine große Erleichterung, als sie wegen ihrer Gelenkschmerzen auf Akupunkturtechniken zurückgriffen. Personen, die damit vertraut sind, können diese Techniken direkt zu Hause durchführen. Ansonsten ist es empfehlenswert, sich an einen Experten zu wenden. Frauen, die bereits vor der Entbindung unter Gelenkschmerzen zu leiden hatten, die aber während der Schwangerschaft besser wurden, könnten an einer rheumatischen Erkrankung leiden. Unter dem Einfluss von Schwangerschaftshormonen können sich die Schmerzen bessern. Nach der Entbindung flammen sie in der Regel wieder auf.
Wie lange dauert es, sich nach der Schwangerschaft von Gelenkschmerzen zu erholen
Gelenkschmerzen nach einer Geburt und Schwangerschaft, sind Teil des natürlichen Prozesses, der während der gesamten Schwangerschaft abläuft. Der Körper der werdenden Mutter hat sich in neun Monaten sehr verändert. Sobald die Mutter genügend Zeit zum Erholen gefunden hat und mit den richtigen Aktivitäten für Ausgleich sorgt, werden die Schmerzen in der Regel nachlassen. Die Erholungsdauer hängt stark von der jeweiligen Person ab. In der Regel dauern Gelenkschmerzen ein paar Wochen an. Falls sich die Schmerzen verschlimmern, ist es wichtig sich an einen Arzt (Hausarzt) zu wenden. Denn es gilt postpartale Komplikationen auszuschließen und sich schmerzlindernd behandeln zu lassen.