Viele Frauen bezeichnen eine Schwangerschaft als eine der spannendsten Zeiten in ihrem Leben. Der weibliche Körper verändert sich und immer wieder fragen sich die werdenden Mütter, wie ihr Kind aussieht, wie intensiv es bereits gewachsen ist und ob es möglicherweise schon etwas von der Außenwelt mitbekommt.
Auch, wenn Emotionen während dieser besonderen zehn Monate eine wichtige Rolle spielen, macht es hin und wieder Spaß, sich mit den Fakten auseinanderzusetzen. Die Wissenschaft ist mittlerweile so weit fortgeschritten, dass es kein Problem darstellt, aufzuzeigen, wie sich ein Baby im Mutterleib während der drei Trimester der Schwangerschaft entwickelt. Fest steht: Nach dem positiven Schwangerschaftstest ist es an der Zeit, sich auf den Weg auf eine ganz besondere Reise zu machen, an deren Ende ein neues Familienmitglied steht. Die folgenden Abschnitte befassen sich eingehend mit den drei Trimestern und bieten einen beeindruckenden Einblick in die Entstehung neuen Lebens.
Das erste Trimester
Es fällt schwer, es zu glauben, aber: Schon im ersten Trimester entwickeln sich alle Organe. Auch die Arme, die Beine und sogar die Finger und die Zehen sind zu erkennen. Der Herzschlag startet etwa in der fünften Schwangerschaftswoche und kann kurz darauf auch schon über den Ultraschall erkannt werden. Spannenderweise ist der Puls in diesem Status der Entwicklung deutlich schneller als bei einem Erwachsenen. Dass das Herz eines Fötus bis zu etwa 160 Mal in der Minute schlagen kann, ist keine Seltenheit.
Und auch viele Frauen bemerken zu diesem Zeitpunkt schon, dass „etwas anders“ ist. Sie klagen oft über Übelkeit (vor allem am Morgen) und fühlen sich müde. All diese Beschwerden sind in der Regel auf eine Veränderung des Stoffwechsels zurückzuführen. Parallel dazu bemerken viele werdende Mütter, dass bestehende Muttermale dunkler werden. Wer noch mehr Informationen darüber haben möchte, was im Inneren des Körpers passiert und wie sich das Baby währenddessen verändert, kann genau das wahlweise mit einem Schwangerschaftsrechner berechnen.
Das zweite Trimester
Etwa in der 13. Schwangerschaftswoche sind alle Organe ausgebildet. Ab diesem Zeitpunkt wachsen sie nur noch. Schon jetzt lässt sich erkennen, dass es sich beim Fötus um ein menschliches Wesen handelt. Denn: Auch das Gesicht entwickelt sich. Parallel dazu lassen sich – etwa ab der 14. Schwangerschaftswoche – die äußeren Geschlechtsorgane erkennen. Besonders interessant für die werdenden Eltern, vor allem für die Mutter, wird es ab der 17. Woche der Schwangerschaft. Nun sind schon erste Kindesbewegungen wahrnehmbar. Doch keine Sorge! Wer in der 17. SSW ist und hiervon noch nichts spürt, muss sich nicht zwangsläufig wundern. Manche Frauen bemerken besagte Bewegungen erst später.
Weitere spannende Meilensteine des zweiten Trimesters sind unter anderem:
- das Wachsen der Haare
- die Entstehung der Zahnleisten
- die Produktion von weißen Blutkörperchen.
Vor allem ab der 24. Woche nimmt der Fötus noch einmal deutlich an Gewicht zu. Jetzt ist sein Körper dazu in der Lage, Fett einzulagern. Viele wachsen während dieser Zeit auch deutlich. Es ist definitiv sinnvoll, seinem Nachwuchs schon jetzt vorzulesen und ihm Musik vorzuspielen. Denn: Nun ist auch sein Innenohr entwickelt und er kann Geräusche, die von außerhalb des Bauches kommen, wahrnehmen. Manche Kinder reagieren sogar mit Bewegungen darauf. Zu guter Letzt verbessert sich während des zweiten Trimesters auch die Koordination. Die Hände des Fötus sind dazu in der Lage, besser zu greifen und auch das Bewegen der Finger wird immer weniger zum Problem. Ebenfalls etwa in der 24. SSW öffnet das Baby zum ersten Mal seine Augen.
Viele Frauen empfinden das zweite Trimester – gerade im Vergleich zum ersten – als sehr angenehm, weil hier die Übelkeit oft nachlässt. Besonders auffällig ist jedoch, dass das Herz der Mutter nun deutlich mehr pumpen muss – denn: Es ist mit dem Kreislauf des Kindes verbunden und muss dementsprechend mitarbeiten. Im zweiten Trimester wird die sogenannte Kolostralmilch gebildet und über die Brustwarzen ausgeschieden. Bei manchen Frauen entstehen bereits jetzt Schwangerschaftsstreifen. Darüber, ob diese eventuell durch Eincremen verhindert werden können, wird immer wieder rege diskutiert.
Wichtig ist es nun vor allem, auf eine möglichst gesunde Haltung zu achten. Das zusätzliche Gewicht im vorderen Bereich sorgt dafür, dass ansonsten schnell Rückenschmerzen entstehen können. Diese werden durch einen Stand im Hohlkreuz meist noch intensiver wahrgenommen. Sportarten, wie zum Beispiel Yoga, können oft dabei helfen, dem Ganzen ein wenig entgegenzuwirken. Aufgrund des wachsenden Bauches werden die Organe der werdenden Mutter nach oben geschoben. Vielen Frauen wird während dieser Zeit auch empfohlen, Magnesium zu sich zu nehmen, um beispielsweise Krämpfen vorzubeugen. Hier hilft ein Gespräch mit dem behandelnden Arzt weiter.
Das dritte Trimester
Die Geburt rückt immer näher und viele Frauen beginnen, sich mit Fragen rund um das richtige Krankenhaus, die Suche nach einer Hebamme, das Stillen und weitere Themen auseinanderzusetzen. Und auch im Körper des Babys und im Mutterleib passieren kleine Wunder. Die meisten Kinder sind während des dritten Trimesters etwa 1,5 Kilogramm schwer. Das Gewicht, das sie bis zur Geburt zunehmen, lässt sich vor allem durch die Einlagerung von Fett in das Unterfettgewebe begründen. Im Laufe der Zeit werden die Bewegungen des Nachwuchses immer regelmäßiger. Für die werdende Mutter gestaltet sich das dritte Trimester noch einmal richtig anstrengend.
Vor allem das Mehr an Gewicht macht zahlreichen Frauen – im wahrsten Sinne des Wortes – schwer zu schaffen. Parallel dazu kommt es häufig zu Sodbrennen, weil die Organe durch das Baby und die Gebärmutter immer weiter verdrängt werden und es im Liegen oft schwerfällt, zu atmen. Im Idealfall dreht sich der Fötus nun auch langsam in seine „Startposition“ – mit dem Kopf nach unten in Richtung Muttermund. Sollte dies nicht der Fall sein, ist in medizinischen Kreisen von einer Beckenendlage die Rede. Manchmal ist eine normale Geburt hier dennoch möglich. In einigen Fällen raten die Mediziner jedoch zum Kaiserschnitt. In den letzten Wochen vor der Geburt kommt es immer wieder zu Vor- bzw. zu Übungswehen.
Diese sind jedoch deutlich weniger intensiv als die klassischen Geburtswehen. Generell gilt jedoch: Wer sich unsicher darüber ist, ob es schon losgeht und wer sich unwohl fühlt oder gar Schmerzen hat, sollte auf keinen Fall zögern und sich direkt an seinen Arzt, eine Hebamme bzw. an das nächste Krankenhaus wenden. Es gibt zahlreiche Eltern, die schon aufgrund von „falschem Alarm“ vorstellig geworden sind. Dementsprechend handelt es sich bei einer Sorge dieser Art um nichts, wofür man sich schämen müsste. Die zweite Geburt verläuft in den meisten Fällen dann schon ein wenig routinierter und schneller.