Die Schwangerschaft ist für werdende Mütter eine ganz besondere Zeit, in der sie ein neues Leben in sich heranwachsen spüren. Überschattet werden können die positiven Emotionen und Erlebnisse von einer Chlamydieninfektion, denn diese birgt Gefahren für Mutter und Kind.
Wissenswertes über Chlamydien in der Schwangerschaft
Bei Chlamydia trachomatis handelt es sich um Bakterien, welche zu den Geschlechtskrankheiten gezählt werden. Chlamydien kommen deutlich häufiger vor als viele denken und bleiben gerade bei Männern oft unbemerkt. Aktuellen Studien nach sind zwischen fünf und zehn Prozent der sexuell aktiven Erwachsenen von einer Chlamydieninfektion betroffen. Übertragen werden die Bakterien beim Geschlechtsverkehr, weshalb erkrankte Personen unbedingt geschützten Geschlechtsverkehr haben sollten, um die Krankheitserreger nicht auf andere zu übertragen. In der Schwangerschaft können damit verschiedene Risiken einhergehen. Beispielsweise steigen das Risiko für eine Fehlgeburt und Frühgeburt stark an.
Möglich ist auch eine so genannte Extrauteringravidiät. Dieser Begriff bezeichnet eine Schwangerschaft außerhalb der Gebärmutter. Zudem können schwangere mit Chlamydieninfektion die Erreger auf ihr Kind übertragen, welches dann in den ersten Lebensmonaten an einer Entzündung der Bindehaut, des Mittelohrs oder des Rachenbereichs erkranken kann. Um eine Übertragung der Bakterien zu verhindern, sollte eine Chlamydien Therapie in Absprache mit dem behandelnden Arzt stattfinden.
Chlamydien in der Schwangerschaft behandeln
Besteht bei einer Schwangeren der Verdacht auf eine Infektion mit Chlamydien, lassen sich diese auf unterschiedliche Weise in einem Testverfahren nachweisen. Sie sind sowohl durch eine Urinprobe als auch durch einen vaginalen Abstrich nachweisbar. Zu Beginn einer Schwangerschaft wird ein entsprechender Test standardmäßig durchgeführt. Ist das Testergebnis positiv, kann eine geeignete Behandlung eingeleitet werden. Ein solcher Test muss jedoch nicht bei einem Arzt durchgeführt werden. Im Handel sind auch Selbsttests erhältlich, welche Schwangere bei Verdacht auf eine Chlamydieninfektion zuhause durchführen können. Die entnommene Probe wird anschließend eingeschickt und in einem Labor ausgewertet.
Grundsätzlich werden Infektionen mit Chlamydien durch Antibiotika behandelt. Allerdings ist während einer Schwangerschaft unbedingt darauf zu achten, dass ein für Schwangere geeignetes Medikament eingesetzt wird. Weil es sich bei Chlamydien um eine sexuell übertragbare Krankheit handelt, muss in den meisten Fällen auch der Partner behandelt werden, da dieser mit hoher Wahrscheinlichkeit ebenfalls erkrankt ist. Sollte es während der Geburt zu einer Übertragung der Chlamydien auf das Baby kommen, muss dieses ebenfalls nach der Geburt mit Antibiotika behandelt werden, um Folgeschäden zu verhindern. Die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung während der Geburt liegt zwischen 50 und 70 Prozent.
Schutz vor Chlamydien in der Schwangerschaft
Wurde beim standardmäßig durchgeführten Chlamydientest zu Beginn einer Schwangerschaft keine Infektion festgestellt, kann sich die werdende Mutter vor einer Ansteckung im Verlauf der Schwangerschaft schützen. Hierzu sollte auf wechselnde Geschlechtspartner und ungeschützten Geschlechtsverkehr unbedingt verzichtet werden. Sinnvoll kann zudem sein, dass der aktuelle Geschlechtspartner einen Test durchführt.