Zahnungsstuhl: Was hilft gegen Durchfall beim Zahnen?

baby mit windel
antibydni/shutterstock.com

Viele Mütter konnten feststellen, dass Durchfall gleichzeitig mit dem Zahnen auftritt. Durchfall ist bei Babys nicht ungewöhnlich, kann aber im Ernstfall gefährlich werden. Hier wird erklärt, worauf man beim Zahnungsdurchfall achten muss.

Zahnungsstuhl: Wie hängen Zahnen und Durchfall zusammen?

Einige Experten halten den Zahnungsdurchfall für einen Mythos. Das Zahnen ist schließlich ein natürlicher Prozess und es ruft keine Krankheiten hervor. Möglich ist jedoch, dass Babys während des mühsamen Zahnwuchses ein wenig für Erkrankungen anfälliger sind – wie den Durchfall zum Beispiel. Viele Babys haben während des Zahnens eine leicht erhöhte Temperatur oder leiden an Schmerzen. Sofern das Baby Fieber oder Schmerzen hat, sollte man das allerdings unbedingt vom Arzt abklären lassen. Es sind nicht immer die Zähne schuld: Es handelt sich möglicherweise auch um eine Ohrentzündung oder ein weiteres Infekt.

Entsprechende Hilfe für zahnende Kinder

Zahnende Babys freuen sich über einen Gegenstand, auf dem sie herum beißen können. Das kann zum Beispiel ein für Babys hergestellter Beißring, aber auch eine Möhre aus dem Kühlschrank sein. Letzteres sollte das Baby selbstverständlich ausschließlich unter Aufsicht kauen. Sollte das alles nicht helfen, so kann der Kinderarzt dem Baby zur Not ein wenig Paracetamol verschreiben.

Durchfall beim Zahnen: Das muss man tun

Die Windel ist häufiger als gewohnt voll, der Stuhl flüssig und der Geruch besonders unangenehm: Das Baby hat Durchfall. Ob es zahnt oder nicht, spielt dabei keine Rolle: Nun ist es ganz wichtig, dass das Baby ausreichend Flüssigkeit zu sich nimmt. Mit dem Durchfall kann es schließlich ganz schnell viel Flüssigkeit verlieren. Insbesondere dann, wenn der Durchfall mehr als vier Stunden anhält, besteht das Risiko, dass das Baby dehydriert.

baby weint
DudnikPhoto/shutterstock.com

Selbst wenn die Kinderarztpraxis gerade geschlossen hat, sollte man in diesem Fall unbedingt einen Arzt aufsuchen. Vor allem wenn das Baby Merkzeichen von Flüssigkeitsmangel wie eingesunkene Augen, teilnahmsloses Verhalten oder trockene Lippen zeigt, ist schnelles Handeln gefragt. Im schlimmsten Fall benötigt das Baby eine Infusion.

Homöopathie als Hilfe

Homöopathische Komplexmittel beziehungsweise Mischpräparate gelten bei einer schmerzhaften Zahnung als besonders hilfreich. Die Komplexmittel haben beinahe keine Nebenwirkungen und sind in der Apotheke rezeptfrei erhältlich.

Was ist Homöopathie?

Homöopathie fördert den menschlichen Körper, sich selbst von Beschwerden und Schmerzen zu befreien. Sie bekämpft nicht, sondern stimuliert den Organismus, die Abmilderung selbst in die Hand zu nehmen und verwendet dazu Informationsimpulse.

Homöopathische Verdünnung: Die Wirkung

Homöopathische Kügelchen (Globuli) zergehen im Mund und wirken an Ort und Stelle. Dabei sollte man beachten, dass das homöopathische Mischpräparat nicht auf die Kügelchen aus Milchzucker aufgebracht ist, da Milchzucker Karies verursachen kann. Empfehlenswert ist hingegen Xylit – ein natürlicher Zuckeraustauschstoff. Dieser wird aus Pflanzenmaterial gewonnen und hat beinahe dieselbe Süßkraft wie Haushaltszucker. Viele kennen den Stoff ebenfalls aus zuckerfreien Kaugummis und Bonbons. Folgende homöopathische Wirkstoffe haben sich als Hilfsmittel beim Zahnen am besten bewährt:

  • Ferrum phosphoricum. Erprobt gegen Durchfall, Schlaflosigkeit, Unruhe und Fieber während der Zahnung.
  • Chamomilla recutita. Ein Klassiker: Chamomilla (Kamille) wirkt gleichzeitig gegen Zahnungsdurchfall und Zahnungsfieber.
  • Magnesium phosphoricum. Die homöopathische Verdünnung hilft gegen Zahnungsdurchfall und erleichtert das Durchbrechen der Zähnchen.
  • Calcium phosphoricum. Eignet sich optimal bei schneidenden, stechenden und krampfartigen Schmerzen während der Zahnung bei Mitbeteiligung der Verdauungsorgane.
  • Calcium carbonicum Hahnemanni. Optimal bei verspäteter oder erschwerter Zahnung: Es beschleunigt den Durchbruch der Zähne.
medizin gegen zahnungsstuhl
Lifebrary/shutterstock.com

Anwendung der homöopathischen Globuli

Homöopathische Streukügelchen lässt man auf der Zunge des Kindes zergehen. Folgendes hat sich ebenfalls bewährt: Die homöopathischen Kügelchen schiebt man in die Backentasche mit dem sauberen Finger tief hinein und platziert sie zwischen der Wangenschleimhaut und der unteren Zahnleiste. Etwa 20 Minuten vor und nach dem Einnehmen sollte man dem Kind möglichst nichts zu essen oder trinken geben.

Was tun bei Zahnungsstuhl? Unser Fazit

Stellt man beim eigenen Baby Durchfall beim Zahnen fest, ist das zunähst kein Grund zur Panik. Wichtig ist, dass das Kind regelmäßig ausreichend Flüssigkeit aufnimmt, damit es nicht zu einer Dehydration kommt. Stillende Babys sollte man öfter als sonst anlegen. Flaschennahrung sollte hingegen durch Wasser oder ungesüßte Tees ergänzt werden. Falls das Trinken komplett verweigert wird, kann das insbesondere bei den ganz Kleinen bereits in kürzester Zeit kritisch werden.

Sollte man beim Kind Anzeichen einer Dehydration (trockene Lippen, apathisches Verhalten, eingesunkene Augen) bemerken, ist die ärztliche Unterstützung unumgänglich. Mit einer Infusion kann dem Kind schließlich schnell geholfen werden. Falls das Baby gut trinkt, lässt man den Durchfall entspannt bis zu drei Tage abwarten und Schonkost wie Zwieback- oder Möhrenbrei zu den Mahlzeiten anbieten. Ein geriebener Apfel oder eine Banane können ebenso helfen. Dauert der Zahnunsstuhl länger als drei Tage, ist ebenfalls ärztliche Hilfe aufzusuchen.