Das Segeln gilt als eine sehr faszinierende und spannende Freizeitaktivität, die weltweit viele Menschen begeistert. Doch bei werdenden Müttern tauchen in diesem Zusammenhang häufig Bedenken auf. Ist es erlaubt, in der Schwangerschaft zu segeln? Ja, allerdings bedarf es einiger Vorsichtsmaßnahmen. Der folgende Ratgeber gibt einen umfassenden Überblick darüber, welche Punkte beachtet werden sollten, wenn während der Schwangerschaft ein Segeltörn geplant ist.
Segeln in der Schwangerschaft: Den richtigen Zeitpunkt abwarten
Das Risiko, eine Fehlgeburt zu erleiden, ist im ersten Quartal der Schwangerschaft am höchsten. Deshalb ist in dieser Zeit besondere Vorsicht geboten. Im Idealfall sollte daher ein Segeltörn geplant werden, der nach den ersten drei Monaten einer Schwangerschaft stattfindet. Generell ist es vor einer Segeltour wichtig, den Arzt seines Vertrauens aufzusuchen und mit ihm zu sprechen. Der Arzt kann die schwangere Patientin individuell beraten und beurteilen, ob ein Segeltörn zum gegenwärtigen Zeitpunkt angemessen und auch sicher für sie ist.
Eine gute Sicherheitsausrüstung
Ein Boot sollte über eine umfassende Ausrüstung verfügen, die speziell auf die Sicherheit schwangerer Frauen ausgerichtet ist. Dazu zählen beispielsweise Schwimmwesten unterschiedlicher Größen für den wachsenden Bauch. Ein vollständiges Erste-Hilfe-Kit ist unerlässlich, um im Notfall angemessen reagieren zu können. Zusätzlich sollte das Boot stabil sein und ausreichend Platz zum Liegen und Sitzen zur Verfügung haben.
Extreme Wetterbedingungen vermeiden
Extreme Wetterbedingungen beim Segeln können nicht nur für Mutter und Kind, sondern auch für alle Segler zu einer großen Herausforderung werden. Winde und Stürme können die Stabilität des Bootes beeinträchtigen, was das Verletzungsrisiko erhöht. Deshalb sollten schwangere Frauen nur in See stechen, wenn das Wetter ruhig ist und sich im Vorfeld über die aktuellen Wetterbedingungen informieren.
Medizinische Vorsorge bei einem Segeltörn in der Schwangerschaft
Neben den körperlichen spielen auch medizinische Faktoren eine bedeutende Rolle. Schwangere Frauen sollten sich im Klaren darüber sein, dass ein Segeltörn womöglich Schwindel oder Übelkeit verursacht, besonders wenn sie dazu neigen, seekrank zu werden. Es ist hilfreich, vor der geplanten Segeltour Rücksprache mit seinem Arzt zu halten bezüglich möglicher Medikamente zur Symptom-Linderung.
Ausreichend Essen und Trinken mitnehmen
Frauen benötigen in der Schwangerschaft ausreichend Flüssigkeitszufuhr sowie eine ausgewogene Ernährung. Deshalb sollte darauf geachtet werden, dass genügend Wasser und Essen mit zum Segeln genommen wird. Es ist wichtig, regelmäßig eine Pause einzulegen. So wird der Energiebedarf gedeckt und man kann sich gleichzeitig ein wenig entspannen.
Notfallplan erstellen
Vor einem Segeltörn ist es wichtig, einen Notfallplan zu erstellen und sich zu überlegen, wie man im Notfall schnellstmöglich Hilfe erhält. Der Crew sollte man mitteilen, wie die speziellen Bedürfnisse während der Schwangerschaft sind. Grundsätzlich ist das Segeln unter bestimmten Bedingungen durchaus möglich. Die Gesundheit der Mutter und des ungeborenen Kindes hat jedoch immer oberste Priorität. Aus diesem Grund ist es immer besser, vorab einen Arzt zu konsultieren und fundierte Entscheidungen zu treffen, um einen angenehmen und sicheren Segeltörn zu ermöglichen.
Welche Sportarten sind für schwangere Frauen außerdem geeignet?
Während manche Sportarten in der Schwangerschaft eher vermieden werden sollten, gibt es dennoch genügend, die für schwangere Frauen geeignet sind. Darüber hinaus können sie dabei helfen, einen aktiven Lebensstil beizubehalten. Diese Sportarten sind besonders vorteilhaft für werdende Mütter:
Nordic Walking
Nordic Walking ist bis zum Schwangerschaftsende eine sehr geeignete Sportart. Durch rhythmische und kontinuierliche Bewegungsabläufe wird insbesondere die Muskulatur der Körpermitte und des Beckenbodens gestärkt. Die Durchblutung wird gefördert und typische Beschwerden wie Kreuzschmerzen, Wassereinlagerungen sowie Venenprobleme können reduziert werden. Nicht vergessen, spezielle Nordic-Walking-Schuhe mit Federung zu tragen.
Schwimmen
Schwimmen ist für Schwangere nahezu die idealste Form der Bewegung. Wasser hat eine entspannende Wirkung und trägt die zusätzlichen Pfunde. Diese Sportart ist besonders bei Rückenbeschwerden optimal. Sie verbessert die Ausdauer und stärkt die Beckenbodenmuskulatur, ohne dass die Gelenke dabei belastet werden. Wenn es am Ende der Schwangerschaft schwerfällt, auf dem Rücken zu liegen, ist es dennoch möglich, dies im Wasser zu tun. Rückenschwimmen sollte daher problemlos funktionieren.
Wandern
Wenn die Anstrengung nicht zu hoch ist und man daran gewöhnt ist, sind ausgedehnte Wanderungen kein Problem. Das Extragewicht, welches man am Ende einer Schwangerschaft mit sich trägt, sollte aber nicht unterschätzt werden. Den Rucksack darf die werdende Mutter ruhig dem Partner geben. Extreme Höhenunterschiede sollten vermieden werden, wenn man eine Bergwanderung macht. Aufstiege, die 2000 Meter überschreiten, sind deshalb nicht erlaubt.
Fahrrad fahren
Grundsätzlich spricht nicht gegen Fahrradfahren während der Schwangerschaft. Es ist aber ratsam, keine ausgedehnten Fahrradtouren zu unternehmen und holprige Strecken zu meiden. Das Fahrrad sollte einen bequemen Sattel haben, sodass die Wirbelsäule geschont wird. Auch sollte es ein Fahrrad sein, auf dem man aufrecht sitzt, deshalb ist ein Rennrad eher ungeeignet. Mit dickem Bauch ist es nicht so leicht, vom Fahrrad auf- und abzusteigen. Hierbei sollten schwangere Frauen besonderes achtsam sein, um Verletzungen vorzubeugen.
Darf ich einen Segeltörn während der Schwangerschaft unternehmen? Unser Fazit
Insgesamt kann man sagen, dass Segeln in der Schwangerschaft grundsätzlich möglich ist, wenn angemessene Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden und die persönlichen Bedingungen der werdenden Mutter berücksichtigt werden. An erster Stelle steht immer die Gesundheit der Mutter und des ungeborenen Babys. Mit sorgfältiger Planung der Sicherheitsvorkehrungen kann ein Segeltörn während einer Schwangerschaft eine bereichernde Erfahrung sein, solange die ärztlichen Ratschläge befolgt werden.