Milchstau durch blockierte Milchgänge und die damit verbundenen Druckgefühle und Schmerzen kennen viele stillende Mütter. Eine wunderbare Möglichkeit der Behandlung sind Retterspitzwickel.
Milchstau: Wissenswertes, Symptome und wie Retterspitz helfen kann
Im Körper stillender Mütter wird ständig Milch produziert. Wie viel hängt von den abgegebenen Mengen, aber auch von Umweltfaktoren ab. Produziert der Körper mehr Milch, als abgegeben wird, kann es zu einem Milchstau kommen. Frauen merken das an drückenden oder spannenden Gefühlen in der Brust. Der Milchabgang kann ungenügend sein oder die Milch stockt völlig. Bei anhaltendem Milchstau kommt es zu Schmerzen, Hitzegefühlen in der Brust und Rötungen.
Die Brust vergrößert sich durch die gestaute Milch, die Brustwarzen sind empfindlich, gerötet und geschwollen. Ist der Stau nur an einer einzigen Stelle, kann sich dort auch ein Knoten bilden. Bei manchen Frauen gehen die Symptome sogar so weit, dass sie eine Entzündung in der Brust (Mastitis) entwickeln und unter Symptomen wie Fieber, Schüttelfrost, Übelkeit und Gliederschmerzen leiden.
Die Ursachen von Milchstau
Einer der Hauptgründe ist die ungenügende Entleerung der Brust. Schwanken die Stillperioden, sind zu kurz oder zu selten, wird die nachproduzierte Milch nicht abgelassen. Die überschüssige Milch staut sich dann in den Milchgängen, drückt oder verstopft sie schlimmstenfalls. Auch eine falsche Stilltechnik kann die vollständige Entleerung blockieren und einen Milchstau verursachen. Weitere Gründe sind eng sitzende BHs, Tragetücher oder Kleidungsstücke. Schlussendlich kann auch Stress ein Grund für eine ungleichmäßige Milchproduktion und –abgabe sein. Stress begünstigt die Ausschüttung von Stresshormonen, die den Milchspendereflex (der Impuls, der dafür sorgt, dass die Milch beim Stillen aus der Brustwarze fließt) unterdrücken.
Retterspitz & Co.: Wie kann man den Milchstau am besten lösen?
Wenn ein Milchstau auftritt, sollte die Hebamme oder eine Stillberaterin aufgesucht werden. Das ist vor allem dann wichtig, wenn der Grund eine falsche Stilltechnik ist. Neben einem regelmäßigen Stillrhythmus (alle 2 bis 2 ½ Stunden), kann auch das Abpumpen der überschüssigen Milch helfen, den Stau zu beseitigen. Spezielle Ausstreichmethoden und Massagen lockern die blockierten Areale der Brust und lösen Krämpfe. Ein wunderbares Hausmittel, zu dem in der Regel auch Hebammen und Stillexpertinnen raten, ist Wetterspitz.
Doch Vorsicht: Bei schlimmen Symptomen und wiederholtem Auftreten des Milchstaus darf diese Hilfe niemals alleine angewendet werden. Stattdessen sind stillende Mütter dazu aufgerufen, Rat und die fachkundige Meinung einer Hebamme oder eines Arztes einzuholen.
Was ist Retterspitz genau?
Retterspitz ist keine Heilpflanze, sondern ein Gemisch aus verschiedenen Pflanzenessenzen und Ölen, das von einer Dame namens Margarete Retterspitz erfunden wurde. Enthalten sind unter anderem:
- Thymian
- Arnika
- Rosmarin
- Orangenblüten
- Bergamotte
- Zitronenöl
- Weinsäure
- Alaun
- speziell aufbereitete Essenz aus Hühnerei
- und weitere.
Die Inhaltsstoffe wirken entzündungshemmend, gewebeabschwellend, schmerzlindernd, durchblutungsfördernd und krampflösend. Retterspitz gibt es in zwei Varianten, innerlich zur Einnahme und zur äußerlichen Anwendung auf der Haut. Stillende Mütter dürfen Retterspitz nur in Form eines Wickels anwenden, da beide Produkte Ethanol, also Alkohol, enthalten. Der Alkohol verfliegt bei der Zubereitung der Wickel.
Anleitung gegen Schmerzen beim Stillen
- Ein Baumwoll- oder Leinentuch anfeuchten und auswringen.
- 350 Milliliter Retterspitz auf das Tuch geben.
- Einige Momente warten, bis die Tinktur sich gleichmäßig auf dem Tuch verteilt hat und der Alkohol verflogen ist.
- Das Tuch zu einem breiten Streifen falten und kreisförmig auf die Brust legen, die Brustwarze bleibt frei.
- Dann das Tuch mit einem kleinen, dünnen Frotteehandtuch oder einem Waschlappen abdecken.
Der Wickel muss ein bis zwei Stunden auf der Brust bleiben, um die volle Wirksamkeit zu entfalten. Entweder können sich Muttis so lange Zeit nehmen und sich mit dem Wickel hinlegen oder aber der Wickel muss irgendwie befestigt werden. Das geht ganz gut mit einem Bandeau-BH ohne Bügel, einem Tuch, dass locker (keinen weiteren Druck erzeugen) um die Büste gewickelt wird oder zur Not auch mit einem bügelfreien BH, dessen Einstellungsmöglichkeiten auf Extra-Weit gestellt werden.
Wichtig: Vor dem nächsten Stillen muss die Brust gründlich gewaschen werden, da die Retterspitz-Essenzen das Baby irreren könnten. Retterspitzwickel werden bei Bedarf und bis zu zweimal täglich angewendet.
Retterspitzwickel bei Milchstau – das Fazit
Milchstau ist eine Blockade in den Milchgängen der Brust. Ursache sind Ungleichgewichte bei Milchproduktion und Milchabgabe. Betroffene Frauen sollten sie Ursache abklären und zur Linderung der Symptome dienen Retterspitzwickel. Retterspitz ist ein sehr gut verträgliches und bei Milchstau seit Jahrzehnten bewährtes Hausmittel.