Schwangere Frauen entwickeln häufig seltsame Gelüste. Sie entwickeln zudem eine Reihe von Fragen über Genuss- und Nahrungsmittel, gegen die normalerweise keine Bedenken bestehen. Nun ist allerdings ein werdendes Leben im Spiel. Da möchte man keine Fehler machen.
Im Grunde wissen Frasuen meistens genau, was ihnen guttut und was zu den schädlichen Genuss- und Nahrungsmitteln zu rechnen ist. Manches gönnen sie sich trotzdem – wider besseres Wissen. Es geschieht im Bewusstsein, dass es einen Ausgleich durch gesunde Lebensmittel finden wird. Doch wenn ein Fötus im Spiel ist, lohnt es sich, genauer hinzusehen.
Darf man Lindenblütente in der Schwangerschaft trinken?
Diese Frage mutet eltsam an, da Lindenblütentee zu den angenehmen Dingen des Lebens zählt. Er enthält kein Tein und ist auch ansonsten nicht als potenziell schädlich bekannt. Schwangere Frauen sollen viel Flüssigkeit aufnehmen. Wichtig ist, das ausreichend stilles Wasser getrunken wird. Viele Kräutertees sind ebenfalls erlaubt. Sinnvoll sind vor allem Teesorten, die mild sind und dem Körper einer schwangeren Frau guttun. Fencheltee entbläht, Lindenblütentee sorgt für Wohlbefinden. Beide sind als Heil-Tees anzusehen. Sie sind seit Jahrhunderten bei schwangeren Frauen in Nutzung. Man trinkt Lindenblütentee gerne bei einem grippalen Infekt oder einer Erkältung.
Lindenblütentee wird aber auch zur Beruhigung bei Nervosität oder als Einschlafhelfer genossen. Lindenblüten wirken krampflösend und entzündungshemmend. Wie bei allen Dingen gilt in der Schwangerschaft: In gesunden Maßen genossen, spricht nichts dagegen. Lindenblütentee kann in allen Stadien einer Schwangerschaft und in der Stillzeit getrunken werden. Er ist basisch und gut verträglich. Aus Lindenblüten bereiteten Menschen schon in der Antike einen wohltuenden Tee zu. Dieser kann nicht nur heiß oder warm, sondern auch kalt getrunken werden. Das ist im Sommer eine angenehme Abwechslung.
Bei welchen Beschwerden hilft Lindenblütentee?
Üblicherweise greifen Menschen zu Lindenblütentee, wenn sie schwitzen möchten. Das ist meist der Fall, wenn man sich erkältet fühlt oder einen grippalen Infekt auskuriert. Die beruhigenden, entzündungshemmenden und schmerzstillenden ätherischen Öle im Lindenblütentee sorgen für Linderung. Auch schwangere Frauen profitieren davon. Die schleimlösende und schweißtreibende Wirkung des Tees bedingt aber, dass als Ausgleich zum Schwitzen ausreichend Wasser zugeführt wird. Am besten stilles Mineralwasser. Sicherheitshalber sollten schwangere Frauen bei Erkältungssymptomen einen Corona-Schnelltest vornehmen, um eine Covid-Infektion auszuschließen.
Außerdem ist Lindenblütentee ein bewährtes Heilmittel, wenn jemand an Akne, Neurodermitis und ähnlichen Hauterkrankungen leide. Der Heil-Tee mildert auch diese Symptome ab. Bei einer Neigung zu Haarwurzelentzündungen auf der Kopfhaut kann das Haar mit lauwarmem Lindenblütentee gespült werden. Der Tee sollte in diesem Fall nicht zu konzentriert sein. Mundspülungen mit Lindenblütentee helfen bei leichten Zahnschmerzen und entzündetem Zahnfleisch. Selbst die Nieren werden mit Lindenblütentee von Steinen entlastet. Der Heil-Tee wird gerne bei Nierenentzündung genutzt. Schwangere Frauen können außerdem Sitzbäder mit Lindenblüten vornehmen.
Lindenblütentee gilt als blutreinigend und organentlastend. Er weitet die Blutgefäße. Damit kann akuter Bluthochdruck bei einer schwangeren Frau abgesenkt werden. Bei Bluthochdruck ist eine Tasse Lindenblütentee ein geeignetes Mittel. Schlafstörungen sind bei schwangeren Frauen besonders in den fortgeschrittenen Schwangerschaftsmonaten an der Tagesordnung. Eine Tasse Lindenblütentee beruhigt und entspannt. Er leistet dies auch bei innerer Unruhe.
Die richtige Zubereitung
Lindenblütentee ist als Beuteltee ein beliebtes Genussmittel. In der Apotheke gibt es ihn auch als Heilmittel. In diesem Fall ist er hochwertiger und heilwirksamer. Zudem erhält man Lindenblüten in Geschäften, die lose Kräuter führen. Lindenblütentee kann heiß, lauwarm oder kalt getrunken werden. In jedem Fall ist die Dosierung identisch: Je Tasse Lindenblütentee werden ein Teelöffel getrocknete Lindenblüten oder zwei Teelöffel frische Blüten mit heißem Wasser übergossen.
Der Tee sollte zehn Minuten ziehen. Dann kann er sofort getrunken werden, darf vor dem Genuss etwas abkühlen oder wird kaltgestellt. Wer den Tee lieber süß trinkt, kann etwas flüssigen Akazienhonig hineingeben. Manche Menschen trinken Lindenblütentee am liebsten mit etwas frischer Zitrone.
Gibt es beim Teegenuss Neben- und Wechselwirkungen zu beachten?
Auch wenn die Wirkung von Lindenblütentee noch nicht ausführlich wissenschaftliche untersucht wurde, ist genügend jahrhundertelang tradiertes Alltagswissen vorhanden. Millionen schwangerer Frauen haben diesen Tee bereits genutzt. Es sind keinerlei Nebenwirkungen bekannt geworden. Dennoch sollte der Einsatz aller Genuss- und Nahrungsmittel in einer Schwangerschaft möglichst vielseitig und abwechslungsreich gestaltet werden. Immerhin trinkt ein Ungeborenes mit. Daher sollte der Lindenblütentee immer in Bio-Qualität gekauft werden. In diesem Fall sind keine Pestizidbelastungen anzunehmen.
Falls jemand dennoch irgendeine Beschwerde entwickelt, wenn er Lindenblütentee trinkt – seien es Sodbrennen, saures Aufstoßen oder anderes – sollte der Lindenblütentee sicherheitshalber nicht getrunken werden. Die Beschwerden müssen nicht einmal durch den Tee verursacht werden, sondern sind der Schwangerschaft geschuldet. Alles, was einer schwangeren Frau nicht guttut, lässt diese besser weg. Der Organismus meldet seine Wünsche meist in deutlicher Form an. Warum ihm etwas sauer aufstößt, kann man aber nicht immer nachvollziehen.
Lindenblütentee in der Schwangerschaft: Auch als Sitzbad geeignet
Besonders gegen Ende einer Schwangerschaft wird aus Lindenblüten-Aufgüssen gerne ein Sitzbad zubereitet. Ähnlich wie Heublumendampfbäder trägt diese Maßnahme zur Entspannung des Beckenbodens bei. Lindenblütentee wird daher ab der 38. Schwangerschaftswoche ein oder zweimal in der Woche für Sitzbäder genutzt. Dafür übergießt man einfach eine Handvoll Blüten mit kochend heißem Wasser Der Aufguss sollte acht bis zehn Minuten ziehen. Er wird dann durch ein Sieb abgegossen. Die Lindenblüten-Aufgüsse sollten erst bei einer Temperatur von 37 Grad Celsius als Sitzbad genutzt werden.
Kann Lindenblütentee in der Stillzeit genutzt werden?
Prinzipiell ja. Es besteht jedoch der leise Verdacht, dass Lindenblütentee eventuell die Milchbildung hemmt. Bewiesen ist das nicht. Es handelt sich um eine Annahme und Erfahrungswissen. Ob diese Annahme auf jede schwangere Frau zutrifft, ist nicht gesagt. Trotzdem sollten Schwangere gegebenenfalls während der Stillzeit auf Lindenblütentee verzichten.