Kind kann sich nichts merken: Mögliche Ursachen und Tipps

kind lernt mit mutter
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Es gibt Methoden, wie eine bessere Konzentration oder ein besseres Lernsystem umgesetzt werden können. Hierbei müssen Eltern, Kinder und Lehrer zusammenarbeiten. Wie das Schritt für Schritt, in kleinen Häppchen, umgesetzt werden kann, wird hier auf einfache Weise dargelegt. Denn es ist nur in kleinen Etappen zu meistern. Vor allem aber, es ist möglich, mit den beschriebenen Vorgehensweisen eine tatsächliche Verbesserung zu bewirken, innerhalb eines gewissen Rahmens.

Was tun, wenn sich mein Kind nichts merken kann?

Zunächst sollte das Kind selbst darauf angesprochen werden, wie es seine eigene Vergesslichkeit empfindet, wie sie sich anfühlt, bewusst und unbewusst. Außerdem sollte der Klassenlehrer oder ein Vertrauenslehrer des Kindes auf das Thema angesprochen werden, mit der Bitte um professionelle Hilfe für das Kind. Das kann mündlich durch ein Gespräch oder schriftlich durch einen Brief oder eine E-Mail erfolgen.

Hilfe durch Zusprache und Lob

Es ist sehr wichtig, dass die Eltern, Großeltern und so weiter dem Kind aufmunternd entgegenkommen. Echtes Lob ist sehr motivierend! Vorwürfe erhöhen dagegen den Stresspegel und können eine generelle Ablehnung gegen Lernen hervorrufen. Phasen der Frustration oder gewisser Versagensängste müssen durch viele positive Impulse überwunden werden. Zuhören und Nachsprechen ist wichtig, am besten den Eltern. Ist das nicht möglich, dann mit älteren Geschwistern oder durch Nachsprechen eines Audiobuches. Das ist jedoch nicht gleich, als wenn Eltern etwas mit ihren eigenen Gefühlen vorlesen und mit den Kindern teilen. Audiobücher sind eine Notlösung, oft für ältere Kinder, die nicht wollen, dass Eltern ihnen vorlesen, oder im Wechsel mit ihnen lesen.

Erholung und Sport gegen Vergesslichkeit

Das Kind braucht Pausen und Erfolgserlebnisse als Motivation. Auch Sport und Spazierengehen in der Natur, manchmal ohne Handy, und tiefes Durchatmen dabei sind eine gute Unterstützung. Das Gehirn braucht Sauerstoff, das Herz muss stark pumpen, um Blut und Adern zu reinigen, Gedankenflüsse zu ordnen, et cetera. Ausreichend Schlaf und Erholungspausen zwischendurch, einschließlich Bewegung im Grünen, ermöglichen den Gehirnzellen, besser zu funktionieren. Sport wirkt Ängsten und Depressionen entgegen, Yoga entspannt. Ein ausgeruhtes Gehirn kann Informationen besser speichern.

Kind kann sich nichts merken? Anordnungen wiederholen

Dem Kind muss geholfen werden, Verbindungen im Gehirn aufzubauen und seine Verständnisfähigkeit zu verbessern. Das wird durch viele kleine Schritte bewirkt, die zusammen ein Ganzes bilden. Das ist, was in jedem Elternhaus gemacht werden soll, es gibt keinen anderen Schlüssel zum Erfolg. Sei selbst ein gutes Vorbild, so dass dem Kind die positive Nachahmung leichtfällt!

spiele gegen vergesslichkeit bei kindern
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Ein gutes Lernumfeld ermöglichen

Hunger und unausgewogene Ernährung, Sehschwäche, Schlaflosigkeit und familiärer Stress können Verdauungsprobleme, seelische Unsicherheiten und Phobien bewirken. Zigarettenrauch, Alkohol oder Drogen in der Familie schaffen eine ungünstige Lernatmosphäre. Denn Konzentrationsschwäche und Schlafmangel entstehen letztendlich durch Mangel an Zuwendung, ständige Lärmquellen, Ängste, gewisse Medikamente und Schadstoffe. Äußeres Chaos führt zu innerem Chaos.

Richte einen ruhigen Platz zum Lernen und Schlafen ein

Alles wegräumen, das beim Lernen ablenkt! Schließe notfalls die Türe, so dass keine Geschwister, Haustiere oder Geräuschquellen irritieren. Elektrosmog, sogar nachts, macht es dem Körper unmöglich, sich zu entspannen und zu erholen. Durch stetige Überforderung bleibt wenig Kraft zum Lernen. Also nachts Stecker herausziehen, Zeiten fürs Lernen und Zeiten für soziale Medien einrichten, nicht beides zugleich.

Vergesslichkeit bei Kindern: Gesunde Ernährung anstreben

Ermögliche dem Kind eine ausgewogene Kost, ab und zu Vollkorn, viel Obst, Gemüse und Magerquark, weniger Zucker, Fett und Farbstoffe. Es ist gut, mehr zu dünsten, als zu braten. Fisch und Fleisch in Maßen.

Lernen interessant gestalten, wenn sich das Kind nichts merken kann

Kinder brauchen viel Liebe, einen Gesamtplan, herzliche Ermutigung und sinnvolle Anleitung, kein monotones Lernen. Besorge Bücher zu Themen, die das Kind liebt. Sind Bücher im Haus, wird jedes Kind sie früher oder später selbständig zur Hand nehmen. Lehre mit Freude und Emotionen, flechte anschauliche Beispiele aus dem Alltag und Späßchen ein, damit die Lerninhalte verständlich, persönlich, bunt und einprägsam werden.

spielerisches lernen
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Ein Lehrer oder Spezialist prüft, ob Lese- oder Rechenschwäche vorliegt

Das Kind liest vor, schreibt etwas und sagt Gedichte auf. So wird festgestellt, wo Stärken und Schwächen sind, wo es klemmt. Der Sache wird ein Name gegeben. Das kann schon im Kindergarten erfolgen, oder auch später. Hier kann ein spezielles Training ansetzen.

Nicht nur stures Auswendiglernen

Erwirke echtes Verstehen. Stelle Verständnisfragen, hilf dem Kind, selbst nachzudenken und Antworten zu formulieren, Worte und Gefühle zu benennen, zu wiederholen, zu lernen. Je nach Alter zum Beispiel „Was ist das? Das ist ein Auto/ Haus/ Mann/ Kind/ eine Familie/ ein rotes Auto/ ein grüner Zaun/ ein badender Vogel/ ein fröhliches Kind/ ein Buch mit Geschichten/ ein Zeitungsartikel,“ „Was siehst du gerade im Bild, was machen sie gerade?“, „Was wird nun passieren?“, „Warum hat die Katze das gemacht?“, „Was hat dir heute Spaß gemacht, was hat dich heute geärgert?“

Gewinne das Vertrauen des Kindes, wenn es sich nichts merken kann

Sprecht viel zusammen, frage das Kind, ob es Ängste hat. Es hilft ihm, darüber zu sprechen, ob äußere Faktoren oder Versagensängste vorliegen. Fördere bewusst vorhandene Stärken des Kindes, das macht es glücklich und hilft ihm, Schwächen zu überwinden. Wir haben alle Stärken und Schwächen, jeder von uns.

Hilf dem Kind zu klaren, geordneten Strukturen

Stelle einen festen, regelmäßigen Tagesplan auf. Das Lernen wird so eine feststehende Gewohnheit zu bestimmten Zeiten. Äußere Ordnung hilft zu innerer Ordnung. Kaufe dem Kind ein Jahresbüchlein mit Platz für tägliche Einträge, so dass Hausaufgaben oder zu erledigende Übungen eingetragen und abgehakt werden können.

Welcher Lerntyp ist das Kind?

Finde heraus, ob das Kind ein visueller Typ ist, der Dinge aufschreiben oder malen muss, ob es durch Karteikarten oder farbige Punkte und Ähnliches besser lernt. Oder ob ihm hilft, beim Auswendiglernen laut zu sprechen, etwas aufs Aufnahmegerät aufzunehmen oder als Sprechchor vorzutragen. Achte sehr darauf, welche Methoden beim Kind funktionieren, das ist individuell. Dann bestärke es darin.

kind lerntyp
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Kind kann sich nichts merken: Ermögliche Lernerfolge und Systematik

Versuche, manche Inhalte voraus zu lernen, so kann das Kind im Unterricht etwas beitragen. Dadurch wächst sein Selbstbewusstsein, das verleiht ihm Flügel. Lasse das Kind Stichwörter unterstreichen oder Textmarker einsetzen, um zu trainieren, wie es Inhalte komprimieren und dadurch schneller wiederholen kann. Bringe dem Kind bei, Eselsbrücken zu benutzen, um sich bestimmte Inhalte besser zu merken. Formt, zum Beispiel, Anfangsbuchstaben von Stichwortlisten zu einem Wort, solche konkreten Anhaltspunkte helfen viel.

Wiederholung muss sein

Biete dem Kind Zusammenfassungen der Unterrichtseinheiten, wiederholt sie. Sage ihm: „Wir können das gemeinsam stemmen. Ich lasse dich nicht alleine damit.“ Die Wiederholungen sollten auch leichte Änderungen beinhalten, damit der Stoff wirklich verstanden und nicht nur reproduziert wird. Regelmäßiges Wiederholen ist bei allen notwendig, um sich Inhalte dauerhaft zu merken. Lieber öfter kleine Mengen wiederholen, die einfach verdaulich sind. Also durch kleine, sichtbare Fortschritte motivieren. Denn eine große Menge auf einmal kann das Kind überfordern und dadurch demotivieren. Fröhliche Rollenspiele können helfen, Gelerntes zu wiederholen, anzuwenden und zu verfestigen.

Nicht Medikamente sind die Lösung, sondern liebevolle Anleitung!

Es hilft schon, als erste Maßnahme den Druck herauszunehmen, Zukunftsziele zu formulieren und förderliche neue Freundschaften zu ermöglichen. Dann die oben beschriebenen Schritte konsequent anwenden. Sollte dennoch wenig Motivation aufzubauen sein, dann auf eine Schule wechseln, die weniger äußeren Druck aufbaut, um dem Kind Erfolgserlebnisse zu ermöglichen, die ihm Freude am Lernen schenken oder zurückgeben. Die Eltern müssen in jedem Fall stets begleitend Unterstützung geben, indem sie ein Umfeld schaffen, das dem Lernen förderlich ist.